Allgemein

Schluss mit Drama und Projektion

Wie wir das Drama und die Projektionen loslassen und das Leben als ständigen Lehrer nutzen können.

Es ist Zeit, das Drama gehen zu lassen

Ich bin nicht der Mensch für große esoterische Prophezeiungen, denn in meiner Beobachtung hat bis jetzt noch jeder irgendwie daneben gelegen. Aber ich nehme für mich wahr, dass es tatsächlich so etwas wie eine Energieerhöhung auf der Erde zu geben scheint. Und ich stelle an mir selbst und anderen fest, wie dies nun immer kraftvoller alle Strukturen in Frage stellt, die dem natürlichen Fluss dieser Energie entgegen stehen, und dass es alles in uns an die Oberfläche bringt, das nicht zu unserem authentischen Ausdruck gehört.

Ich glaube, dass dies weiter an Intensität zunehmen wird, und halte das an sich für eine gute Nachricht. Aber es kann auch eine extreme Herausforderung sein und sehr viel Schmerz verursachen, wenn wir nicht lernen, das äußere Drama loszulassen und tief hinter die Fassade unseres Lebens zu blicken.

Ich sehe es an mir selbst und an viel zu vielen Menschen, wie wir uns selbst und anderen unnötig Schmerzen zufügen, weil wir so sehr anhaften an dem scheinbaren äußeren Drama – weil wir noch immer kämpfen und um uns schlagen, statt uns in den Prozess zu fügen, der ohnehin nicht mehr aufzuhalten ist. Ich frage mich, wie wir so noch sehr viel turbulentere Zeiten überstehen sollen. Es ist wirklich Zeit, das Drama gehen zu lassen. Wir werden wahrscheinlich alle noch viel Schmerz erfahren, Schmerz gehört zum Leben. Aber Drama ist absolut freiwillig.

Ich werde diesen Artikel ausnahmsweise mal in der Du-Form schreiben, weil er so eine andere Energie hat, die gewisse Teile der Psyche anders anspricht. Bitte fühl dich davon nicht belehrt, sondern spüre, was sich für dich wahr anfühlt und lass alles andere einfach liegen.

Fühlen

Wir waren störrisch und stolz, dickbockig und verbohrt, aber es ist genug. Es ist Zeit für uns alle, die Projektionen endlich gehen zu lassen und tief und ehrlich bei uns selbst zu schauen. Du weißt doch eigentlich längst, dass es keinen anderen Weg gibt. Alles andere behindert nur den Prozess, verlängert das Leiden und schafft schmerzhafte Dissonanz in deinem Leben und der Welt. Es ist genug. Es ist Zeit, damit aufzuhören.

Jede Situation in deinem Leben hat mit dir zu tun. Jedes noch so kleine Gefühl ist wie ein Faden, dem du in dein Inneres folgen kannst. Wenn du dich traust, hinzuspüren, diesen Fäden zu folgen, führen sie dich an all jene Plätze aus verknäulten Energien und alten Emotionen, aus Spannungen und erstarrten Mustern, die dich so sehr fesseln und dein Leben formen. Jedes kleine Gefühl ist eine Tür in dein Inneres, um zu lernen, zu heilen, bewusster zu werden.

Das Leben ist nur ein Spiegel

Die Umstände deines Lebens sind nur ein Spiegel deines Inneren, die Umstände in der Welt nur ein Spiegel unseres Bewusstseins als Kollektiv. Diese Umstände werden sich niemals ändern, bevor wir uns ändern. Ich denke, du weißt das. Du kennst die Themen, die in jeder Liebesbeziehung immer wieder kamen, die Gefühle, die sich wie ein roter Faden durch dein Leben ziehen. Es sind nicht die Umstände, es ist dein Bewusstsein.

Manche Menschen sagen, die Welt wäre insgesamt nur eine Projektion unseres Bewusstseins. Dass alles, was hier abläuft, nur ein Spiel ist, in dem wir uns als geistige Wesen spiegeln und erkennen können. Das Leben nur eine Metapher, eine Familienaufstellung im großen Stil, eine Inszenierung aus Bewusstsein. Ich hatte viele Erlebnisse, die mich glauben lassen, dass dies tatsächlich irgendwie so ist, auch wenn ich keinen Sinn darin sehe, die Welt als Illusion zu bezeichnen. Sie ist eine Erfahrung – eine Erfahrung, die wir gemeinsam erschaffen.

Ich glaube, dass dieses Universum eine Ko-Kreation aller Seelen ist, die sich in jeder Sekunde ändert. Seelen, die in höheren Ebenen ihres Bewusstseins eine Art Frage oder Thema haben, finden sich zu Erfahrungen zusammen, die alle Fragen aller beteiligten Seelen beantworten – so verschieden diese auch sein mögen. Gerade jetzt versucht das Leben dir etwas zu zeigen, erfüllen die Seelen um dich ihren tiefen Sinn in deinem Leben. Lass es zu.

Du brauchst die äußere Realität nicht zu manipulieren, nichts zu manifestieren versuchen. Wir manifestieren die ganze Zeit, und zwar genau das, was wir in unserem tiefsten Inneren wirklich fühlen und glauben. Dein Leben ist dein Lehrer und Spiegel – hör ihm zu und sieh in dein Spiegelbild, fühle, was sich da zeigt, kämpfe nicht damit. Versuche nicht ein schöneres Bild zu kreieren, indem du auf dem Spiegel herummalst. Es ist sinnlos. Was immer du gerade siehst, ist die nackte Wahrheit und der nächste Schritt für deine Heilung. Nimm sie an, fühle durch sie hindurch in dich selbst hinein und handele aus dieser tiefen Akzeptanz, sie gibt dir die Kraft loszulassen.

Jede Minute ist eine Einladung zu wachsen. Spiritualität ist eine Entscheidung von Sekunde zu Sekunde, jeden einzelnen Tag. Lerne, durch das äußere Bild hindurch zu sehen, lerne alle Wesen als deine Partner zu erkennen, die mit dir lernen und wachsen. Wir begleiten uns alle gegenseitig nach Hause, oftmals holprig, manchmal brutal, aber wir sind gemeinsam hier.

Es ist alles Bewusstsein

Die Realität deines Lebens folgt deinem Bewusstsein. Die äußeren Dramen sind nur die Inszenierung von inneren Dramen in dir oder unserem kollektiven Feld. Wenn du wirklich in Kontakt mit dir bist, wirklich in deinem Körper, dann kannst du all die Verspannungen, all die Blockaden in dir fühlen, bevor sie sich außen zeigen. Wenn du das kannst, besteht die Möglichkeit, hineinzugehen, die Lektion zu bergen, die darin verborgen liegt, und deine Identifikation loszulassen.

Wenn du das nicht tust, wird sich diese Innere Spannung als ein Drama in deinem Leben manifestieren, immer und immer wieder, damit du hinhören musst, damit du es fühlen musst. Du kannst es nicht ewig verdrängen. Es gibt keinen Weg drum herum: Der einzige Weg führt mitten hindurch.

Um etwas heilen zu können, musst du es fühlen. Es geht nicht ums Leiden. Leid ist nicht nötig. Nur für wenige Sekunden völlig fühlen, ganz hineingehen, es zurückholen in dich selbst, ist genug. Aber je mehr du versuchst, die unliebsamen Gefühle in dir zu unterdrücken, je mehr du versuchst, sie zu vermeiden, indem du anderen die Schuld dafür gibst, je mehr du versuchst, zu leugnen, dass sie in dir sind, desto länger und schmerzhafter wird dein Weg. Widerstand ist zwecklos und wir quälen uns damit wirklich nur selbst.

Deine Seele ist bereit und in der Lage, alles zu fühlen und dabei völlig bewusst zu sein. Es sind nur Erfahrungen, du existierst jenseits von ihnen, du kannst alles zulassen und erfahren. Lass deine Angst los. Lass das Drama los, fühle, was zu fühlen ist. Sei wach. Mehr ist nicht zu tun.

Drei Ratschläge

Gerade durfte ich einen Artikel von Keith Wilson übersetzen, der darin einige Regeln für spirituelle Beziehungen aufstellt, die genauso für das Leben als Ganzes gelten und eine wunderbar praktische Zusammenfassung dessen sind, was ich mit diesem Artikel ausdrücken möchte. Hier sind sie:

1. Es geht niemals um den/die Anderen
Es geht niemals um die Anderen. Lass die Idee Schuld und Vorwürfe los. Die Menschen um dich haben ihre Lektion zu lernen und das ist ihre Verantwortung und ihre Entscheidung. Du aber schau bei dir selbst, übernimm die Verantwortung für deine eignen Gefühle, spüre, was in dir ist.

Vieles von dem, was in dir erlöst werden möchte, wird in Verbindung mit anderen Menschen an die Oberfläche kommen. Aber es ist dein Zeug. Sieh es als Hilfe, so schwer es auch manchmal sein mag. Versuche, die Chance darin zu erkennen.

2. Es geht niemals um die konkrete Situation
Alle Emotionen sind alt, sie kommen aus deiner Vergangenheit. Unterdrückte Emotionen sind wie große rote Knöpfe, in deinem Feld herumlungern – irgendwer wird sie irgendwann für dich drücken. Das ist der Auslöser, aber nicht der Grund für deine Emotionen, und es würde dich niemals so hart treffen, wenn es nicht ein sehr alter Schmerz wäre.

Verstrick dich also nicht im Drama der Situation. Es geht nicht um die konkrete Situation, es geht um das Gefühl. Alles Reden und Lamentieren, Problematisieren und Herumdoktern wird dir nicht helfen. Fühl einfach, fühl, was immer da hochkommt – das ist der Faden, der dich in dein Inneres führt. Lass deine Geschichten los, so interessant und wichtig sie dir auch vorkommen mögen und bleib bei den Empfindungen. Lerne zu abstrahieren, nur so zeigen sich die tiefen verborgenen Einsichten.

3. Nichts ändert sich, bevor du dich änderst
Du kannst die äußere Situation zu manipulieren versuchen, aber sie wird sich ziemlich sicher wiederholen. So lange, bis du endlich fühlst und aufwachst. So lange, bis du endlich losgelassen hast. Gefühle an sich sind kein Problem, erst der Widerstand macht sie wirklich leidvoll.
 

Selbstcoaching – jenseits der Geschichten

Geschichten sind wirklich nicht wichtig. Sie sind nur ein Mittel, um zu unseren Gefühlen zu gelangen. Du musst die Geschichten nicht lösen, die Situation nicht reparieren, deine Mitmenschen nicht ändern. Wenn du in einem Prozess bist und deine Gefühle schon klar spüren kannst, lass die Geschichte besser los. Widersteh der Versuchung, endlos darüber zu reden und dich bei anderen auszuheulen. Fühl endlich, du trägst es doch schon so lange mit dir herum.

Wir alle haben unsere Geschichte von „er hat.. und dann… so schrecklich… wie kann man so gemein sein… ich will doch nur.“

Das ist alles schön und richtig. Aber wie fühlt sich das für dich an?
Stell dir immer wieder diese Frage: Wie fühlt es sich an? Wie genau, wo genau fühlst du es? Kannst du damit sein? Kannst du ganz hineingehen, voller Liebe, absolut bewusst? Kannst du endlich mal da sein für dich, jetzt und hier, statt in deinen Geschichten verloren zu gehen?

Es gibt wirklich nicht viel zu tun, aber du solltest bereit sein, alles loszulassen, deine Gründe, deine Vorwürfe, dein Selbstmitleid und endlich beginnen zu fühlen und nur einmal wirkliches Mitgefühl mit dir selbst zu haben.

Drücke dich im äußeren aus, lass deine Umwelt wissen, wie du empfindest. Aber suhl dich nicht, lass die „Du“-Botschaften weg, mach kein Drama, spiel nicht das Opfer und ergeh dich nicht in Selbstvorwürfen. Fühle und sei wahr. Mehr ist nicht zu tun.

Das Ende des Dramas

Wenn du wirklich etwas ändern willst, lass das Drama gehen. Es dient dir nicht. Lerne durch das Äußere Leben hindurchzusehen. Bleib mit deiner Seele verbunden. Wir sind hier, um diese Erfahrung zu machen, und es ist wichtig, dass wir völlig hier sind, ganz verkörpert, absolut Jetzt. Dass wir das Leben ernst nehmen und wirklich erlauben, dass es uns tief berührt. Aber gleichzeitig sind wir auch reine Präsenz, unberührt vom Inhalt unserer Wahrnehmung, gleichmütig gegenüber dem Spiel der Polarität, unbeeindruckt von den Geschichten des Lebens.

Spring in das Leben, koste es. Spiel es, so vollständig du kannst. Aber vergiss dabei nie, dass du Seele bist, Universen durchwanderst, Zeitalter überdauerst, dass Tod und Leben, Beziehungen und Erfahrungen nur kurze Episoden für dich sind, die im Fluss des Lebens an dir vorbeitreiben. Vergiss nicht, dass du selbst die Liebe bist, auf die du wartest, und auf die unsere ganze Welt wartet.

 

Bild: Bestimmte Rechte vorbehalten von waynewhuang

27 Comments

  • stefan jack

    Hallo David,
    Du hast es für

    Hallo David,

    Du hast es für mich auf den Punkt gebracht und wieder einmal den Knoten meiner Situation benann, der sich unformuliert und verschwommen schon seit einiger Zeit in meinem Kopf befindet. Mir ist nicht klar, wie Du das machst oder habe ich es gemacht? Wahrscheinlich haben wir es gemeinsam getan, weil wir ja alle miteinander verbunden sind und an der Realität, wie wir sie wahrnehmen, unseren Teil beitragen.

    Die Lektionen meines Leben erkenne ich mittlerweile immer schneller und klarer, wobei mich das Tempo manchmal schwindelig macht und ein wenig Müßiggang zwischendurch auch nicht schlecht wäre. Aber wie ich das verstehe, bestimme ich selbst die Geschwindigkeit, in der ich meine Aufgaben bewältige. Ich gehe dann mal eine kleine Runde verschnaufen, neue Kraft tanken und weiter gehts mit Freude, neuem Elan und einer dicken Portion Liebe im Gepäck!

    Ganz vielen Dank für die rechten Worte zur rechten Zeit und liebe Grüße       Stefan

     

    • David

      Ko-Kreation

      Lieber Stefan,

      ja, es ist alles eine Ko-Kreation 🙂 Wahrscheinlich ist es oft auch eine Zeitqualität, die mich bewegt, bestimmte Dinge zu schreiben.

      Gerade fühlt es sich an, als wäre ein Gang hochgeschaltet worden und am Horizont braut sich noch ganz anderes zusammen. Vielleicht geht es ja anderen auch so.

      However. Es freut mich, wenn der Text dir einen sinnvollen Anstoß gegeben hat.

      Viele Grüße

      David

      • Gülay

        Lieber Stefan,
        lieber

        Lieber Stefan,

        lieber David,

        ich kann mich euch nur anschließen.

        Gestern Nacht wurden die letzten Winkel meiner Wahrheiten durchleuchtet, vor denen ich selber seit 10 Jahre die Augen verschließe. 

        Ich stehe an einem Punkt und bin so traurig, dass ich mich selber so verleugnet habe und kämpfe selber viel mehr mit der Wahrheit, wie ich dass alles nur zulassen konnte. 

        Ich denke dein Schreiben ist ein Wink Gottes genau diese Themen anzusehen (zumal sie fast Stundennah – nach diesem megagroßen Projektionsspiegel kam).

        Ich danke diesem Menschen aus Herzen und habe es ihm auch schon schriftlich mitgeteilt. 

        Aber kann man den nur mit annehmen und fühlen die Situation ändern. Ich muss doch auch meinen Weg neu sortieren und dann diesen gehen, oder nicht!

        Wie kommt man aus der Abhängigkeit heraus? Wie? In die man sich all die Jahre selber hineinmanöviert hat? 

        Oder bin ich noch viel zu sehr im Drama?

        Danke Gülay

        • Stefan

          Liebe Gülay,
          Du hast mich so

          Liebe Gülay,

          Du hast mich so nett angesprochen und ich möchte Dir auch antworten, auch wenn ich unsicher bin, neu hier im Forum. 

          Ich lege einfach mal los. Was nicht für Dich passt, kannst Du gleich wieder vergessen und was sich gut anfühlt, lohnt sich eventuell weiter zu verfolgen.

          Es hört sich so an, dass Du schon länger unzufrieden bist und nun durch ein Helfer/in bereit warst genauer hinzuschauen und alt Gewohntes loszulassen. Dazu kannst Du Dir gratulieren! Viele finden diesen Mut nie und es ist doch gleich, wieviel Zeit Du dafür benötigt hast. Sicher ist es auch mit Schmerzen verbunden, aber letztendlich fühlt es sich doch gut an!? Sei stolz auf Dich und hadere nicht wegen der Zeit, die Du für die Erkenntnisse benötigt hast. Jeder (jede Seele) hat sein eigenes Tempo und das ist gut so. Viel wichtiger finde ich, diese Klarheit aufrecht zu halten und wenn möglich, nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Denn dann wiederholt sich die Lektion nur!

          Ich denke, Dein Unterbewusstsein findet zur rechten Zeit die wichtige Information, das richtige Buch, den entscheidenden Artikel. Auf dieser Seite habe ich von David und Jasmin unzählige dieser Hilfen bekommen, für mich entdeckt. Schärfe Dein Gespür dafür und Du wirst überall Hinweise finden, die Dich weiter bringen und zufriedener machen. Die Seelen und Deine Helfer rufen uns ständig zu, wir müssen nur wieder lernen hinzuhören.

          Bei Deinen letzten Fragen spüre ich eine große Unsicherheit und das ist, denke ich, ganz natürlich. Wenn Neues auf Dich zukommt ist auch immer Angst dabei. Angst etwas falsch gemacht zu haben, Angst dieselben Fehler noch einmal zu machen, Unklarheit über den zukünftigen Weg. Vertraue Dir selbst, denn nur Du kennst die Antworten. Schärfe Deine Intuition (es gibt da einen tollen Artikel von David), übe Dich in kleinen Schritten und Du wirst wieder klarer, stehst bald wieder fest auf Deinen Beinen. Dann kannst Du auch besser Deinem Urteil vertrauen. 

          Vor mehr als zehn Jahren war ich voller Unzufriedenheit und wusste nur, dass ich etwas ändern musste. Ich habe dann mit den kleinen Veränderungen angefangen, habe Schritt für Schritt mein Leben umgestellt, Vertrauen zu mir selbst gefunden. Das Ganze ging soweit, dass ich einen letzten radikalen Schnitt gemacht habe und was soll ich sagen. Seitdem fügt sich Alles in meinem Leben. Es ist nicht immer leichter als zuvor, aber es ist MEIN Leben und ich stehe voll und ganz dahinter. 

          Ich möchte Dir Mut machen Deine ganz persönliche Geschwindigkeit zu finden und Deinen für Dich besten Weg zu erkennen. 

                                      Ganz liebe Grüße, viel Kraft und Freude an Deinem Leben wünscht Dir   Stefan

        • Tanja

          Liebe Gülay,
           
          Ich bin baff.

          Liebe Gülay,

           

          Ich bin baff. ich muss dazu sagen, dass Du genau beschreibst, was ich auch empfinde, die letzte Zeit. Bestimmt ein anderer Anlaß und ein anderer Grund, aber genau was Du beschreibst, das fühle ich auch und ich stelle mir auch die gleichen Fragen.

          Bei mir waren es 13 Jahre, ich habe auch diese enorme Traurigkeit, ich habe mich selbst verleugnet, mich verbogen, mich nicht behütet, mir ist das jetzt so bewußt und das tut so weh.

          Und ich schaffe nicht meine Situation zu verändern, ich hänge in großer Abhängigkeit und weiß einfach nicht weiter.

           

          Ich sitze gerade hier und kann es nicht fassen.

           

          Also geht es nicht nur mir so.

           

          Das beruhigt mich ein wenig.

           

          Danke für Deine Offenheit hier.

           

          Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg.

           

          • David

            Abhängig von was?

            Hallo Gülay, Hallo Tanja,

            von was genau seid ihr denn abhängig? Was braucht ihr von der Situation/Person?

            Was kommt an Gefühlen/Gedanken hoch, wenn ihr darüber nachdenkt, die Situation zu verlassen.

            Der erste Schritt ist getan – zu sehen, dass es überhaupt passiert.
            Nun ist die Frage warum… was meinst du so dringend zu brauchen, dass du dafür sogar dein eigenes Herz verrätst?

            Grüße

            David

          • Tanja

            Lieber David,
             
            habe jetzt

            Lieber David,

             

            habe jetzt erst Deinen Kommentar entdeckt. Danke 🙂

            Ich habe mich selbst schon so oft gefragt und ich durfte endlich erleben, was ich fühle, wenn ich aus der Situation raus gehen will.

            Ich bin abhängig von meinem Mann. Mein mann ist er, weil ich halt in dem Alter war, wo man sich keine neuen Eltern sucht, sodnern eben Lebenspartner.

            Mein Mann ist eigentlich ein Vaterersatz. Und um diese Beziehung und Lebenskonstellation aufrecht zu erhalten, habe ich mich extremst verleugnet und verbogen.

             

            Mir ist mittlerweile viel bewußt und klar, aber gegen eins komme ich nicht an.

             

            Ich brauche von der Person , dass sie mir Sicherheit gibt und Geborgenheit und Halt. Dass sie mir Wurzeln gibt, die ich von meinen Eltern nie bekam. Außerdem kann ich auch die Verantwortung für mich und mein Leben auf ihn abwälzen. Andererseits mache ich ihm Vorwürfe, dass er mich klein hält und in einem festgesteckten Rahmen aus Werten und Moral festhält.

            Ich habe schon viel an mir gearbeitet, sehr viel. Und mit den gängigen Sachen wie, gib Dir die Liebe selber, entwickle Urvertrauen, versöhne mich mit Deinem inneren Kind usw, bin ich durch. Das hat phasenweise geholfen aber nicht ganz .

             

            Wenn ich daran denke, die Situation und meinen Mann zu verlassen, was sich ein Teil in mir sehnlichst wünscht, weil ich authentisch ich selber sein will,

            dann bekomme ich eine unbeschreibliche Angst. Wir waren schon an dem Punkt, dass ich die Scheidung von jetzt auf gleich hätte haben können (welche er mir bisher immer verweigert hatte) und an diesem Punkt, wo ich auf einmal auf der Schwelle stand, zu einem neuen Leben, in dem er nicht mehr existiert und ich alleine, frei und selbstverantworltich sein müßte,

            da fühlte sich das an wie ein kleiner Tod, so als wüßte ich überhaupt nicht, wie es dann weitergeht und als wäre ich dann ganz allein und verloren.

            Und ich habe so extreme Angst bekommen, dass ich nicht mehr atmen konnte und handlungsunfähig wurde. (Mir wurde auch klar, es liegt ganz allein an mir und in mir. )

             

            Also, bin ich zurückgerudert und habe alles bei der alten Situation belassen. Und suche seitdem nach Unterstützung und Hilfe, wie ich diese meine Urproblematik bearbeiten könnte.

            Weil in meiner jetzigen Lage quäle ich mich auch nur und leide, aber ich schaffe es nicht, mich daraus zu befreien.

             

            Ich hoffe, das war jetzt nicht zu ausführlich und ist ja auch öffentlich hier. Aber ich stehe dazu, was in mir vorgeht. Vielleicht kannst Du mir dazu etwas sagen, was mir weiterhilft oder mir einen Impuls gibt. Freue mich auf Deine Antwort,

            lg

            Tanja

             

             

             

             

             

             

             

             

          • David

            Sicherheit

            Hallo Tanja,

            ich habe das Gefühl, dass du sehr gut in Kontakt bist mit allem, was dir diese Situation sagen will. Und das du auch weißt, was zu tun ist.

            Viele Schritte auf diesem Weg machen Angst – sie ist nur das Zeichen, dass wir ins Unbekannte treten. Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern den Schritt trotzdem zu machen.

            Ich bin sicher, dass uns das Leben nur die Aufgaben stellt, die wir auch bewältgen können. Darauf vertaue ich. Ich vertraue, dass ich dem Gefühl von Richtgkeit in mir folgen kann, egal wo es mich hinführt. Viele Male musste ich mich rückwärts in einen Abgrund fallen lassen, im Vertrauen, aufgefangen zu werden.

            Bei dir ist sehr viel Energie auf diesem Thema, sehr viel Angst – aber das heißt auch immer, dass eine riesige Expansion möglich ist, eine enorme Befreiung.

            Du kannst dieses Spiel so lange spielen wie du möchtest –  es ist allein deine Entscheidung. Dein Käfig hat keine Gitter, diesen magischen Kreis hast du selbst um dich gezogen. Wenn du erst außen stehst, wirst du lachen und den Kopf schütteln darüber, wie verrückt wir Menschen sind, uns vor Gespenstern zu fürchten, die wir uns selbst ausgedacht haben. Aber ich weiß, von innen ist es sehr bedrohlich. Hilfe ist immer da, immer in dir.

            Wovor deine Seele sich fürchtet, ist, dass es bis zu deinem Tode so weitergeht, sie hat keine Angst vor dem Unbekannten, nichtmal Angst vor dem Tod. Was sie fürchtet, ist Stagnation. Es ist deine Entscheidung. Die Kraft, die Liebe und der Mut diesen Schritt zu tun werden da sein, sobald du dich bewegst – aber erst dann. Wenn du einfach dasitzt und nachdenkst, wird das Universum diese Energie nicht in dich fließen lassen können.

            Wenn du also so klar fühlst, wie ich es in deinem Kommentar spüre, dann wird es Zeit einen Schritt zu machen. Entweder mit deinem Mann, oder wenn das ausgeschlossen ist, ohne ihn. Aber wenn du dich nicht qüalen willst, dann lauf jetzt los.

            Alles Liebe!
            David

  • gabriella_adora

    JA

    immer wieder schön, wie du "die wahrheit" erläuterst, david.
    danke für dein so sein und wirken zum wohle des ganzen.

    von herzen alles LIEBE zu euch

    gabriella

  • Manuela

    Lieber David!
    Dein Text ist

    Lieber David!

    Dein Text ist ganz wunderbar.Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

    Es hat mir heute sehr gut getan dies zu lesen und fühlen.Hab ich mich doch grad wieder in meinem endlosem Geldthema verfangen.

    Danke dir,alles Liebe Manuela

  • Birsy

    Wundervoll ge- und beschrieben und erklärt !

    Hallo ! Vielen lieben Dank für diesen wundervollen Artikel !!! Du hast es sehr gut und verständlich und liebevoll erklärt und ich danke dir aus tiefstem Herzen dafür !

    Denn ausgerechnet jetzt, habe ich das gebraucht. Leider bin auch ich durch meine Dämonen durchgelaufen (Dramen ) und ich möchte nicht mehr !
    Dein Artikel kam wie gerufen und ich weiß nun was zu tun ist. Ich hatte vorher keine Ahnung ob das wirklich nur reicht einfach nur zu fühlen. Aber auch das ist nicht so einfach, aber ich sehe das es keinen anderen Weg gibt. Und erst habe ich mich darüber geärgert, jetzt bin ich froh das ich die Lösung bin. Denn es ist leichter bei sich selbst anzufangen als irgendwoanders.

    Vielen Dank !

  • Beatrice

    lieber David,
     
    schon seit

    lieber David,

     

    schon seit Längerem lese ich immer wieder gerne deine Seite – deine Texte – sie sind so authentisch und klar – eine wahre Freude – immer wieder.

    zu deinem Text über das Drama..

    so wie du ihn geschrieben hast – wundervoll..

    ich stand auch an diesem Punkt – Alles was sich mir im Leben zeigt(e) – loslassen zu wollen – wenn ich mich dabei "schlecht" fühlte – heute stehe ich an einem Punkt wo es nicht mehr darum geht etwas "weghaben/loslassen" zu wollen(müssen) – sondern es wird einfach wahrgenommen/registriert – aha da ist wieder Drama – und schon löst es sich wieder (auf)

    heute sehe ich – dass wir Alles – was erscheint – brauchen um unser Leben so zu gestalten wie es sich zeigt.

    Ich bin und war z.B schon immer eine grosse "DramaQueen" – das ist auch heute noch so – aber es findet keinerlei Anhaftung an das Drama mehr statt.

    sich dem hinzugeben was ist und dann mit einem inneren Lächeln sich dessen gewahr zu werden – ist eines der schönsten und befreiendsten Momente in meinem derzeitigen Leben.

    ich freue mich sehr auf weitere Erkenntnisse und Aufklärungen – die das Leben mir noch bieten wird.

    Danke von Herzen David für deine Seite, deine Worte.

    Liebe Grüsse

    Bea

     

  • Nancy

    Lieber David 🙂
    Du hast das

    Lieber David 🙂

    Du hast das Thema Drama so gut beschrieben…. Liebe- und respektvoll.. einfach Super… 🙂

    Herzlichen Dank dafür und habe ihn an meine Schwester und meine Mutter geschickt.. Wenn es sein darf, wird ihnen dieser Text eine Hilfe in ihrem Leben sein..

    In Liebe Nancy

  • Fred

    Hallo alle miteinander,
    mir

    Hallo alle miteinander,

    mir ist aufgefallen, dass es hier zwei Wesen gibt, die die gleichen Probleme haben, wie auch ich sie hatte. Nachdem ich vor ca. 12 Jahren an einen Scheideweg war und mein Leben sich total auf den Kopf stellte, ging damit auch eine Erweiterung meines Bewusstseins einher, wodurch ich mich immer genauer selbst wahrnahm. Dadurch hatte auch ich jahrelang daran zu knabbern, wie ein Typ wie ich sich Jahrzente verbogen und selbst vergewaltigt hat.

    Jeder von uns hat Momente, wo alles stimmt, wo nichts fehlt, in denen wir glücklich sind. Als ich selbst so einen Moment hatte, fragte ich mich, ob denn irgend etwas fehlen würde und sagte mir nein, es ist alles da. Meine innere Stimme, Intuition, das Selbst, oder wer/was auch immer, sagte, dass alles, was in diesem Leben war, im Detail genauso gewesen sein musste, wie es wahr, denn sonst wäre ich nicht an dem Punkt, an dem ich bin. Von da an habe ich Frieden schließen können, mit meiner Vergangenheit. Auch heute mache ich mir genau das immer wieder bewusst und die Abwärtsbewegungen, werden nicht mehr so heftig.

    Ich meinte, dass das was bei mir funktionierte, könnte auch bei jedem Anderen geschehen und es kostet weder Geld noch Zeit.

    In Verbundenheit

    Fred  

     

  • Sophie

    Vielen Dank, David, für

    Vielen Dank, David, für diesen wunderbaren Text.

    Ich spüre so viel Wahrheit darin… und ich bin unendlich dankbar diese Seite gefunden zu haben und endlich zu wissen, dass ich nicht alleine bin auf meiner Suche.

    Danke!

  • Sybille Johann

    Eine wunderbare Beschreibung

    Eine wunderbare Beschreibung unseres täglichen Dramas. Wir leiden in Situationen und meinen immer, die anderen wären daran schuld. Erst wenn wir in uns hinein hören, was genau diese Situation oder Person mit uns macht, kommen wir dem Kern der Sache näher. Wie fühlt es sich für mich an, und womit habe ich folglich immer noch ein Problem? Als nächsten Schritt, wie kann ich es angehen, was brauche ich, um die Situation bzw. MICH zu verändern.

    Ich kenne das alles aus eigener Erfahrung, und im Nachhinein weiß ich, wo ich mich verleugnet und nicht hingesehen habe. Die Situation oder Person zu verlassen, ohne sich maßgeblich zu verändern, führt nur dazu, in der nächsten Episode das Gleiche wieder zu erleben. So lange, bis wir uns endlich mit unserem eigenen Schatten auseinander setzen.

  • Fran.K.Ko

    Lieber David, liebe Kommentatoren

    Lieber David, liebe Kommentatoren,

    ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Wochen immer wieder den Beitrag von David und auch die Reaktionen von Euch Allen gelesen habe. Es hilft mir unendlich, mit meinem Gefühl der Verlassenheit, Wertlosigkeit, dieser Wehmut, so vieles falsch gemacht zu haben, umzugehen. Mir geht es teilweise so, dass ich beim Lesen Eurer Zeilen meine Gefühle so intensiv wahrnehme, dass ich weinen muss. Das Interessante daran für mich ist, dass durch diese Verbundenheit, die ich mit Euch fühle, ich diese Gefühle ohne Widerstand zulassen kann.

    Das gelingt mir aber in der Realität sehr selten. Da gibt es Widerstand ohne Ende. Da sind Wut, Selbstvorwürfe, vor allem aber Agressivität, auch mir selbst gegenüber, die alles überdeckenden Emotionen. Ich fühle mich dann abgeschnitten von Allem und noch verlassener. Dazu gesellt sich dann auch immer wieder Resignation, was mich verzweifeln lässt. Angst, es nicht zu schaffen. Dass mir die Zeit davon läuft, da ich fast 62-jährig bin.

    Beim Lesen dieses Artikels wird mir stets bewusst, dass ich raus muss aus diesem "suhlen im Selbstmitleid", dass ich dankbar sein darf, dies alles zu erfahren, vor allem aber, dass ich wenigstens schon in der Lage bin, es zu erkennen. Auch wenn ich vom Kopf her sehr vieles nachvollziehen kann, fällt mir die Umsetzung trotzdem schwer. Kann es sein, dass es gerade mein Verstand ist, der mich daran hindert, bei meinem Gefühl zu bleiben, obwohl er mir sagt, wie es gehen könnte?

    Ich bin froh und sehr dankbar, dass es Euch gibt.

    Frank

     

     

    • David

      Liebe

      Hallo Frank,

      dein Beitrag hat mich sehr berührt, danke.

      Ich weß nicht immer genau warum, aber ich fühle mich danach, dir Folgendes zu schreiben:

      Heilung geschieht immer durch die Liebe der Seele, durch eine Energie und Päsenz, die auf einer höheren Frequenz liegt, als das, was dich bedrückt.  Wenn wir versuchen, etwas von der selben Ebene aus, und durch den Willen des "Ego" zu heilen, kann das zu großer Verzweiflung und Gefühlen des Versagens führen. Es ist in meinen Augen ganz einfach nicht möglich.

      Der erste Schritt ist, sich seinen Gefühlen wirklich zu stellen, das "zappelnde, bockige Ego" einzufangen und die Aufmerksamkeit ruhig mitten im Schmerz ruhen zu lassen, wirklich zu spüren, hineinzugehen, den Widerstand aufzugeben. Aber nur im Schmerz zu bleiben, heilt nicht.

      Der zweite Schritt ist, diesen Schmerz mit einer höheren Energie zu verbinden, ihn zu expandieren, zu öffnen, aufzuweichen, mit Licht oder Energie zu fluten, die Seele hindurchfließen zu lassen.

      Für einige Zeit kann sich diese Liebe der Seele fast wie etwas Externes anfühlen. Darum folgende Frage:

      Kannst du es zulassen, dass du absolut geliebt bist, bedingungslos, in jedem einzelnen Augenblick? Kannst du dir vorstellen, dass diese ewige Liebe dich nie verurteilt oder verlassen hat, dass sie immer da ist, bereit, deine Hand zu halten und mit dir in jedes Licht und jede Dunkelheit zu gehen?

      Es scheint paradox, aber oftmals verschließen wir uns gegenüber dieser Energie, gegenüber uns selbst. Weil wir nicht glauben, es wert zu sein, oder weil wir Groll hegen, wegen all dem Schmerz, den wir "hier unten" erfahren haben.Aber wir können uns dieser Liebe wieder öffnen.

      Dieses Licht macht in Wirklichkeit alle Arbeit, du musst nichts "tun", nicht erreichen, du kooperierst nur. Deine Entscheidung ist, dich zu öffnen, oder nicht.

      Das Gefühl geliebt zu sein, die Energie eines Lächelns könnten "Eselsbrücken" sein, diese Essenz zu spüren und sich ihr gegenüber wieder zu öffnen, Auch Menschen in unserem Leben, deren Liebe wir vielleicht nicht zulassen, können wichtige Brücken sein.

      Die Emotionen und dieses Licht existieren gleichzeitig, unser Job ist es, beide zusammenzubringen, uns mit Allem diesem Lich hinzugeben, es überall hin scheinen zu lassen.

      Alles Liebe Frank!

      David

       

  • Nadine R.

    Dann ist Anziehungskraft und Liebe reine Illusion?

    Hallo, das Gesetz der Anziehung ist wirklich unfassbar, hat man es erst einmal verstanden. Und trotzdem möchte ich anscheinend den Gedanken an die Liebe und an andauernde Beziehungen nicht aufgeben, allerdings ergibt es sich in meinem Leben nicht mehr, dass ich mich "ver"liebe. Ist Liebe nur meine Illusion, Fantasie, Projektion? Was ist Liebe? Liebe Grüsse, Nadine

    • David

      Liebe?

      Hallo Nadine,

      Was ist Liebe? – eine große Frage 🙂 Die reicht so wie "Wer bin ich?" wahrscheinlich aus, um ein Leben lang darüber zu meditieren…

      Ich denke, es gibt verschiedene Formen/Ausdrücke von Liebe.
      Vieles, was wir im romantischen Kontext Liebe nennen, ist wohl tatsächlich eher Projektion, Abhängigkeit und Anderes.

      Dann gibt es die allumfassende, "göttliche Liebe", die wir zur ganzen Schöpfung empfinden können.

      Ich glaube, es gibt dazwischen auch eine echte, menschliche Liebe. Hier wirkt das Gesetz der Anziehung aber auch: Was wir am anderen lieben, ist oft etwas wir in uns selbst noch verwirklichen wollen, oder zu dem wir eine starke Resonanz haben, weil es entweder unsere eigene Schönheit ist, die wir im anderen erkennen können, oder weil er/sie komplementäre Energien zu unserer Konfiguration hat.

      Grüße!

      David

       

  • Kevin

    Hallo David !!
    Hallo David, 🙂

    ich verfolge ihren Blog seit knapp 2 Jahren, da mir der Inhalt dieser Seite immer wahrer vorkam als der von allen Selbsthilfe-Ratgebern. Jedoch bin ich immer noch beängstigt darüber, ob ich wirklich auf dem spirituellen Weg bin, in dem das Leben der Guru ist. In der Zeit von vor etwa 2 Jahren bis vor 3 Monaten konnte ich mir immer weniger eine Meinung über mich selbst bilden und so wurde für mich der Inhalt von Gesprächen mit anderen Leuten immer überflüssiger, und immer weniger wurde das Bedürfnis nach Anerkennung gefüllt. Als ich eines Tages einfach im Bett liegend anerkannte, dass für mich dieses Gefühl der Anerkennung, das von Aussen kommen sollte, nicht zu erreichen war, ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie ich bewusst einfach aufhörte mich selbst zu bekämpfen. Dies tat ich, indem ich wirklich mal Selbstmitgefühl zeigte und vom Spüren im Körper her !meine Gefühl, welches direkt unter der Schedeldecke lag, so weit wie möglich nach unten im Körper sinken ließ! (habe ich schon zwei mal gemacht, weil ich mich einmal retraumatisiert hatte)

    Als sich dieser neu entstandene Raum nach ein paar Monaten mit mehr Licht füllte, hörte ich zum ersten Mal für einen Moment auf, zu suchen und wollte einfach nur nichtsuchend verharren, bis ich mit einem Mann reden konnte, der schon den Prozess der Verwandlung durchlaufen hat und mir Tipps geben sollte, weil ich mir sicher war, dass da Draussen noch ein Gefühl auftauchte, dass mit meiner Minderwertigkeit in Resonanz ging und ich es noch nicht verwandelt hatte. Nach ein paar Minuten, in denen mir aufgezeigt wurde, dass ich an den Dingen meiner frühen Kindheit nicht mehr hafte, konnte ich über meine Suche nur noch laut lachen. Ich konnte dieses Lachen zu jeder Zeit durch Aufhören zu suchen, heraufbeschwören. Jedoch noch am gleichen Tag begab ich mich wieder ins Leid des Suchenden, (der seine Ängste im Aussen wiederspiegeln lässt), weil meine Mitmenschen sonst vielleicht dachten, dass ich auf Drogen wäre. Als ich die Suche abends wieder beiseite legen wollte, musste ich -wie es schon einmal einen Monat zuvor aus anderem Grund passiert ist- kurz in den Zustand völliger Willenslosigkeit, in welchem man spürt, wie sich die Seele aufmacht, den Körper zu verlassen. Seit diesem Tag wollte ich -geradezu panisch- aus Angst vor dem möglichen Gefühlstod in einen festen Zustand der Erleuchtung, der eng am Alltagsleben orientiert ist. Wenigstens gelingt es mir seit zwei Tagen zum ersten Mal auch in die Persönlichkeit zurückzukehren, wo ich mich entspannen kann.

    Trotz meiner etwas zu lang geratenen Geschichte, würde es mich riesig freuen, wenn es Ihnen möglich wäre, mir eventuell Folgendes aus meiner aktuellen Erfahrung zu beantworten: Ich will unbedingt nahe am Leben bleiben. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft, diese große und als einzig übrig gebliebene Angst (wird mir beinahe jeden tag aufgezeigt) direkt wenn sich mir die situation im Leben zeigt, mit dem Liebesüberfluss, den ich in mir spüre, zu überdecken. Eine andere Methode wäre die, die mir schon vor ein paar Monaten half, diesen großen Raum zu öffnen. Ich würde einfach wieder aufhören mich selbst zu bekämpfen. Zur Frage: Ist dieses Unterlassen der Selbstbekämpfung, nachdem man die Angst im Aussen erkannt und gespiegelt hat, jene Möglichkeit, sich selbst zu befreien, von der auch sie sprechen??

    Beim Aufhören mich selbst zu bekämpfen, ist mir das Gefühl, dem ich Raum geben muss, auch schon aus meiner Zeit als ich noch komplett in der Persönlichkeit war, bekannt.

    Ich würde mich freuen, von ihnen zu hören ! 🙂

    Viele Grüße,
    Kevin

    • David

      Loslassen

      Hallo Kevin,

      ehrlich gesagt glaube ich, ich habe ich deine Frage nur halb verstanden, deshlab möchte ich lieber nochmal nachfragen:

      Was genau meinst du mit "gegen mich kämpfen"?

      Was genau ist deine Angst?

      Wenn du in diesem Zustand des "Lachens über den Witz" bist – wie ist dann deine Beziehung zu deinem Körper und deinen Gefühlen?

      Ganz liebe Grüße

      David

       

       

       

      • Kevin

        Vielen Dank dafür, dass sie mir geantwortet haben !!
        Hallo David, 🙂

        zum Glück habe ich in der vergangenen Woche Erfahrungen machen dürfen, durch die ich erkennen konnte, wie ich meinen nächsten Schritt zu gehen habe. Außerdem ist diese Beschreibung „mich selbst zu bekämpfen“ von meinem jetzigen Standpunkt aus (eine Woche später :-)) nicht mehr ganz so wichtig für mich.
        Zunächst einmal sollte ich vor dem nächsten Schritt über den Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen die volle Verantwortung für meine Gefühle übernehmen und mich in so wenigen Dingen, wie es mir möglich ist, verlieren. Wenn ich dann denke, bereit zu sein, versuche ich den „einfachen Prozess zur Selbstbefreiung“, wie sie ihn in ihrem Artikel beschreiben.
        Dies ist mir klar geworden, weil ich es schon einmal (letzten Donnerstag) erlebt habe. Mir ist auch ziemlich klar geworden, dass es die gleiche Methode ist, die ich schon einmal angwendet habe, als ich diesen großen neuen Raum öffnete. Damals habe ich mein inneres Kind durchlebt.
        Meine Angst, die ich zur Zeit verspüre, taucht dann auf, wenn von irgendeinem Lehrer in der Schule ausgefragt wird. ( Hier lohnt es sich, zu erwähnen, dass ich erst 19 Jahre alt bin und zur Zeit die 12. Kasse des Gymnasiums besuche ). Diese Angst hat mit früheren Leben zu tun.

        Wie ich finde ist die Schulzeit in der Hinsicht eine geeignete Zeit, um das innere Kind in sich zu durchleben, da man noch bei seinen Eltern lebt.
        Außerdem wird explizit bei Ausfragen, die Minderwertigkeit enorm angesprochen. Und die Angst, das verletzliche Innere zu zeigen, wird durch die dauerhaft anwesenden Mitschüler nicht geringer.

        Wenn ich im Zustand des „Lachens über den Witz“ bin, fühlt sich mein Körper ganz leicht an und meine Gefühle nehme ich sehr neutral wahr. Ich fühle mich als würde ich hell leuchten, aber ich weiß, ich kann noch heller leuchten.

        Ich bin sehr, sehr dankbar, dass es ihren Blog gibt, in dem ich mich oft selbst wiederkenne.

        Liebe Grüße und Alles Gute

        Kevin

        • David

          Erwachen

          Hallo Kevin,

          das freut mich – und sag doch bitte "Du" 🙂

          Das hört sich sehr gut an!

          Was du beschreibst, nenne ich die Phase des Erwachens.

          Zuerst ist dieses Bewusstsein wie "dort oben" oder "in einem Zustand". Dann beginnt der Prozess, wie du es in dein Leben als Person und Mensch integrierst, mit all deinen Aspekten damit verschmilzt.. Der Körper, der Geist, die Emotionen – alleswird erwachen und "anfangen zu leuchten", wie du es so schön sagst.

          Mein Tipp ist deshalb darauf zu achten, dass man nicht "abhebt", sondern wach ist durch alle Dinge, Gefühle und Situationen hindurch.

          Ganz wach im Körper, wach im Fühlen – statt wie abgespact darüber zu schweben, was manchen Menschen passiert.

          Besonders wirklich im Körper zu bleiben, jede Zelle mit diesem leuchten, der Energie zu erfüllen, ist eine sehr gute Übung.

          Es gibt kein Kämpfen gegen sich selbst, weil alle Situationen eine Möglichkeit sind, wacher und wahrer zu werden. Das ganze Leben ist die spirituelle Praxis! Es gibt gar nichts anderes. Es ist auch ok, sich zu verlieren, weil wir dadurch unsere blinden Flecken erkennen und auch dadurch bewusster werden.

          Auch die Situationen wie du sie beschreibst (Schule, Tests) sind sehr unangenehm, aber sind – wie du selbst sagt – herrliche Gelegenheiten, mit diesen blöde Gefühlen ganz behutsam wach zu sein, genau zu spüren und sich davon nicht definieren zu lassen. Zu erwachen bedeutet, in und mit allem wach sein zu können – der Raum zu sein, in dem alles sich zeigen darf.

          Grüße!
          David

           

           

          • Kevin

            Hallo David 🙂
            Hallo David :),

            Herzlichen Dank für deine wunderschöne Antwort !! 🙂

            Ich schreib hiermit noch einmal einen Kommentar, aber du musst mir nicht zwingend antworten.;)

            Ich lebe seit Montag in einer neuen Erfahrung. Im Wesentlichen habe ich erkannt, dass die Erfahrung einfach nur eine Erfahrung war und ich einen Fehler begangen habe, nämlich daran anzuhaften. Noch schlimmer ist, dass ich dann vom Universum erwartet habe, dass es diese schlimme Erfahrung mit einer schönen Erfahrung ausgleicht. Das tat das Universum aber nicht, und schon gar nicht würde das Schöne das Schlimme dauerhaft ausgleichen. Erst als ich den neutralen Raum, der sich hinter der Angst befindet, entdeckt habe, war ich im frieden mit der Erfahrung.

            Nun fühle ich mich erstmals seit eineinhalb Jahren wieder getragen und verbringe so viel Zeit, wie möglich, im reinen Bewusstsein, da es mir hier am besten geht. Es gelingt mir immer besser, mich im reinen Bewusstsein zu zentrieren. Wenn ich den natürlichen Fluss für einen Moment verleugne, verspüre ich keine Rückenschmerzen mehr, sondern nun tauchen Schmerzen am unterem Ende der Wirbelsäule auf.

            In der vorgestrigen Nacht bin ich im reinen Bewusstsein eingeschlafen und hatte dann DEN EINEN Traum, der sich schon durch mein ganzes Leben zieht. Ich muss in diesem Traum immer verschieden schwierige( aber nicht definierbare) Aufgaben auf Zeit lösen und wenn ich eine einfache Aufgabe nicht schaffe, habe ich Schmerzen. Vorgestern Nacht hatte ich die mit Abstand einfachste je zu lösende Aufgabe aller Träume bisher und habe sie auch nicht einmal geschafft. Das war der absolute SUPERGAU. Ich bin aufgewacht und hatte das Gefühl „jetzt ist das Leben vorbei, ich habe versagt“. Ich lief auf den Balkon und die Angst davor, herunterzuspringen, wurde in dem Moment vollkommen von der Intensität meiner Minderwertigkeitsgefühle verdeckt. Nur geholfen hätte das Springen im Endeffekt auch nichts. Also beschloss ich mitten in der Nacht mit meinen Eltern zu reden, um mich beruhigen zu können. Dies ist zum Glück gelungen.
            Durch dieses Ereignis konnte ich innerlich den Grund für mein Perfektionismus streben erkennen. Zum Glück habe ich das Konstrukt selbst erschaffen und kann es deswegen wieder auflösen.

            Ich wünsche dir Alles Gute David!!

            Auch ich habe langsam meinen Frieden mit der Welt.

            Ganz Herzlichen Gruß,

            Kevin