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Intuition: Dem Herz folgen

Irgendwann im Laufe meiner Reise voller schwieriger Entscheidungen, Zweifel und Unsicherheit ahnte ich, dass es noch eine andere Art zu Leben geben muss. Ein Leben, das von einer tieferen Ebene des Wissens aus geschieht, ein Fließen mit meinem Herzen und meiner Bestimmung. Aber wie geht das? Wie statt dem Verstand dieser leisen inneren Stimme der Seele folgen? Die Frage ist schon Teil der Herausforderung – denn natürlich ist es nicht das Herz, sondern der Verstand, der sie fragt.

Tatsächlich hören wir alle diese Stimme, zumindest wenn wir beginnen, zu erwachen. Wir wissen um den Willen unserer Seele, immer, in jeder einzelnen Situation. Die Frage ist nicht, wie wir sie hören lernen, sondern wann wir endlich anfangen, ihr zu vertrauen. Wie oft hatte ich mir gesagt: "Ich habe es geahnt!", wie oft musste ich mir hinterher eingestehen, dass ich eigentlich längst wusste, welche Entscheidung zu treffen war, ich wollte es nur nicht wahrhaben! Der erste Schritt auf dem Pfad der Intuition ist deshalb das Eingeständnis und Vertrauen darauf, dass wir alle über dieses tiefe Wissen verfügen, dass wir gehalten und geführt werden – wenn wir das wollen.

Dem Verstand behagt es überhaupt nicht. Er möchte verstehen und methodisieren. Es ist der Verstand, der fragt: Wie erkenne ich denn die Intuition? Die Antwort lautet: Du? Gar nicht! Intuition ist weder eine Funktion des Verstandes, noch kann sie von ihm begriffen werden. Der Intuition folgen bedeutet, einer Ebene zu vertrauen, die tiefer liegt als der Verstand, die als feines Spüren unterhalb all der Gründe, Einwände, Überlegungen, Zweifel und Erklärungen existiert. Der Intuition zu folgen bedeutet tatsächlich in vielen Fällen, Dinge zu tun, die der Verstand eben überhaupt nicht begreift, die nach allem was wir wissen vielleicht überhaupt keinen Sinn ergeben. Es bedeutet, das Leben in vielen Fällen wenn überhaupt erst hinterher staunend zu verstehen, rückblickend zu erkennen, wie sich die einzelnen, scheinbar zusammenhangslosen Punkte des Weges zu einer meisterhaften Geschichte verbinden. Es bedeutet, Pläne und die Strategien immer wieder aufzugeben, und statt dessen mit dem Moment zu fließen.

Aber wie? Die Frage bleibt, eine Antwort kann es nicht wirklich geben. Aber wir können zumindest Erfahrungen austauschen.

 
Entscheidung

Die Entscheidung dem Herz zu folgen und den Weg der Seele zu gehen, ist aus meiner Sicht eine der zentralen Initiationen auf dem spirituellen Weg. Es ist der Wechsel vom Kopf ins Herz, in eine völlig andere Art das Leben zu leben. Um so erstaunlicher ist es daher zunächst, wie wenig Beachtung dieser Schritt in vielen spirituellen Richtungen erfährt. Viele Wege scheinen mehr an verstandesmäßigen Konzepten, bestimmten Methoden und einer verschriebenen Wahrheit interessiert zu sein, als an einem authentischen Ausdruck des Herzens. Meiner Ansicht nach liegt hier aber auch der Grund: Wer dem Herz folgt, geht seinen eigenen Weg und hört auf, ein/e SucherIn zu sein, ist von keinem Kult oder Guru mehr beherrschbar und wird sich nicht aus Bequemlichkeit irgendeiner Gruppe unterordnen. Wer dem Herz folgt, erfährt die direkte Verbindung zum höheren Selbst, entdeckt die Quelle des Wissens in sich selbst. Jeder Weg ist letztlich ein zutiefst individueller, es mag zwar gute Ratschläge geben, aber keine Patentrezepte. Und niemand kennt den Weg besser als das eigene Herz.

Es sei gewarnt: Der Punkt, an dem man beginnt, dem Herzen zu folgen, könnte der sein, an dem einen auch die letzten wohlwollenden Freunde wohlmöglich für verrückt erklären, an dem Beziehungen und Jobs, die nicht in Einklang mit dem Herzen sind das Leben endgültig verlassen müssen. Nicht selten war es die Angst vor den Konsequenzen meiner eigenen Wahrheit, der ich nicht in die Augen schauen wollte.

Die Entscheidung für das Herz ist auch die Entscheidung für eine andere Realität. Wer seiner Seele folgt, tritt ein in eine Welt voll Bedeutung und Magie. Die Frage lautet: Willst du weiter an ein Universum des Zufalls glauben oder entschließt du dich für ein Universum der göttlichen Führung, in dem alles eine tiefere Bedeutung hat, in dem dein Leben eine Reise mit Ziel ist, in dem wir alle den gleichen Zugang zum Unendlichen haben? Willst du weiter glauben, dass wir alle für alles kämpfen müssen, oder lässt du dich ins Vertrauen fallen, dass wir gehalten und geführt werden, dass es einen Fluss von Energie gibt, der uns mitträgt, wenn wir uns ihm nur hingeben?

Je mehr ich diese Realität nicht nur als Idee, sondern eben als meine Lebenswirklichkeit annahm, desto mehr trat die Intuition von selbst in den Vordergrund. Am Anfang mögen wir es noch als Zufall abtun, uns weigern, an uns zu glauben. Aber mehr und mehr öffnet sich diese Möglichkeit, vertieft sich das Vertrauen.

 

Verbindung

Ich wusste doch genau, wo ich mir selbst nahe war: In der Meditation, in Stille, wenn ich nach innen fühlte. Und das kann ich immer. Ob im Gespräch, am Computer, beim Essen oder in der U-Bahn: Die Entscheidung lautete, stets bei mir zu bleiben, 24 Stunden am Tag in mich hineinzufühlen, verankert zu sein in der eigenen Energie und dem physischen Körper. Je mehr mir dies gelang, desto deutlicher offenbarte sich die feinere Ebene, desto klarer wurde die Verbindung zur Intuition.

Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die eine Abkürzung bieten und geeignet zu sein scheinen, das Unterbewusstsein und die Intuition äußerlich zu befragen – etwa durch Wünschelruten, Tensoren oder Ähnliches. Für viele Menschen scheinen diese Dinge tatsächlich sehr gut zu funktionieren. Für mich ging es aber vor allen darum, innerlich mit dem Energiefluss in Berührung zu kommen, eine feste Verbindung aufzubauen, die mich trägt. Für den Verstand jedoch mag es zunächst einfacher sein, äußerlich sichtbaren Erscheinungen zu vertrauen. Deshalb kann es bestimmt förderlich sein, ausgiebig mit diesen Dingen zu experimentieren. Ich selbst habe wenig Erfahrungen damit und kann deshalb nichts darüber berichten.

Mein Weg zur inneren Stimme führte über das Scheitern. Wie viele Male hatte ich eine innere Ahnung und bin ihr nicht gefolgt? Wie oft war ihr Ruf sogar klar und deutlich erfolgt und ich habe mich trotzdem für den Verstand entschieden? Wie oft war ich einfach nur durcheinander, unfähig zu erkennen, was mein Verstand und was das Herz war? Hunderte Male. Aber es heißt ja, es gibt kein Versagen, außer man lernt nicht daraus. Es ist auch für mich noch immer ein Experimentieren und Herantasten, ein wachsam-sein, wo der innere Kontakt verloren geht, wo ich in den Kopf gehe und das Gefühl verlasse.

 
Gefühl

Wichtig ist: Intuition ist nichts Außergewöhnliches. Es ist ein Sinn, denn wir alle ebenso besitzen wie ein Gehör und unsere Augen. Es ist dieses unerklärliche Wissen, diese leise Ahnung, die wir alle immer wieder haben. Sie flackert kurz auf, und unser Herz, unsere Seele erkennt sie augenblicklich – aber meist schieben sich dann sofort Gedanken darüber und verdecken den Impuls. Hinterher war es für mich oft erstaunlich: Ich erinnerte mich an diesen kurzen Moment des Wissens, manchmal sogar an ein absolut klares, anhaltendes Gefühl und fragte mich, wie es mir eigentlich überhaupt möglich war, dies in all seiner Klarheit zu ignorieren. Aber es kommt eben darauf an, auf welcher Ebene unsere Aufmerksamkeit liegt.

Die Herausforderung ist, entweder sofort nach dem Gefühl oder dem inneren Wissen zu handeln – bevor der Verstand es unterdrücken oder analysieren kann, oder eine so tiefe Verbindung dazu zu entwickeln, dass der Verstand keine Möglichkeit mehr hat, sich großartig einzumischen. Der Verstand wird das Gefühl in Sekundenbruchteilen aufnehmen und auf die Kopf-Ebene transportieren, es analysieren und einordnen, Gründe dafür oder dagegen aufstellen, Einwände und Zweifel aufzeigen, Angst vor den Konsequenzen entwickeln, es in den normalen Denkprozess assimilieren. Und schon wird es schwierig. Nun im Kopf versuchen wir auseinanderzuhalten, was was ist. Was ist Verstand, was Intuition, was Angst vor dem Unbekannten, was Ahnung? Es ist ein hoffnungsloses Unterfangen, eine Qual des Sich-Nicht-Entscheiden-Könnens und der Selbstzweifel. Man kann so tief in diese Falle tappen, dass man am Ende gar nicht mehr weiß, was man eigentlich will, fühlt oder denkt.

Der Schlüssel ist Vertrauen und Erfahrung. Jedes Mal, wenn ich der Intuition folgte, wurde sie stärker und klarer, jedes Mal, wenn ich dem Verstand folgte, wurde sie wieder verschüttet. Ich musste beide Wege oft genug gehen, um zu wissen, wie sie sich anfühlen und was die Konsequenzen sind. Mit der Zeit lernte ich, dass die Intuition mich nie betrügt, dass ich von ihr immer gut beraten bin, dass sich nicht selten regelrechte Wunder ereigneten, wenn ich ihr folgte. Daraus stellte sich ein Vertrauen ein, dass stärker wurde, als die Zweifel des Verstandes.

Da Intuition auf der Ebene der Gefühle liegt, ist ein Teil des Weges klar: so viel wie möglich fühlen. Wenn wir vor einer Entscheidung stehen, können wir uns beispielsweise vorstellen, wie wir uns mit den möglichen Optionen fühlen würden. Wir können versuchen, festzustellen, wo wir uns für Wachstum, Freiheit und neue Herausforderungen entscheiden und wo für Angst, die Bewahrung des Alten und unsere Muster. Fühlen wohlbemerkt, nicht analysieren! Freiheit fühlt sich anders an als Sicherheit.

Doch auch hier wird es oft schwierig. Die Grundidee ist für viele,immer die Entscheidung zu treffen, bei der wir eine Öffnung spüren und jene zu vermeiden, bei der wir eine Kontraktion feststellen. In meiner Erfahrung kann es aber durchaus authentische Entscheidungen geben, die mit einer ordentlichen Kontraktion einhergehen – weil sie uns in eine Situation bringt, vor der wir uns vom Verstand her fürchten – erst dahinter liegt die Öffnung. Genaues hineinspüren ist nötig, um hier die Entscheidung zur Freiheit wahrzunehmen, die in der Kontraktion enthalten ist. Für den Verstand ist das Alte, Vertraute, Konditionierte immer einfacher, leichter und sicherer – auf alles Unbekannte reagiert er hingegen mit Angst, die in sich erstmal kein angenehmes Gefühl ist. Nicht selten mag daher die Versuchung groß sein, diese konditionierten Gefühle für Intuition zu halten.

 

Übung

Je schwieriger die Entscheidung, desto größer das Gefühlschaos. Deshalb ist es hilfreich, die Intuition 24 Stunden am Tag zu benutzen, bestenfalls alle Entscheidungen von dort aus zu treffen – bei allen noch so alltäglichen Dingen. Vielen Menschen scheint es außerdem zu helfen, die Intuition/das höhere Selbst zu personalisieren und mit ihr einen inneren Dialog zu führen. "Was möchtest Du, was ich jetzt tue?", "Wo gehen wir lang?", "Was wollen wir essen", "Wo möchte ich sitzen", "Wer ist am Telefon?" usw. sind Fragen, mit der wir die Intuition in den normalen Tagesablauf integrieren können. Ich kenne einige Beispiele von Menschen, die sich mit dieser Herangehensweise sehr wohl fühlen und erstaunliche Öffnungen erleben. Es gilt viel zu experimentieren und selbst zu schauen, was jeweils funktioniert. Allerdings wird uns jeder spätestens jetzt für komplett verrückt erklären.
 

Verstand

Statt Wünschelruten können wir uns sogar des Verstandes als Hilfsmittel bedienen. Eine Methode, die für mich sehr gut funktioniert, ist die Arbeit mit Zahlen und Prozentangaben. Bei einer Entscheidung würde ich mich fragen: "Zu wie viel Prozent ist diese Entscheidung im Einklang mit meiner höchsten Wahrheit?" Dann würde ich in 10er-Schritten (10,20,30…) Prozentangaben vor meinem inneren Auge visualisieren. Eine Zahl wird mit einem ganz bestimmten Gefühl einhergehen, sie sticht heraus unter allen anderen Zahlen, jenseits allen Zweifels. Auch hier ist die Herausforderung wieder, dieser Antwort des Unterbewusstseins zu vertrauen. Die Methode kann für viele Dinge extrem hilfreich sein, da sie nicht nur ja/nein-Entscheidungen, sondern sogar eine Art Messung ermöglicht.

Viele Wünschelrutengänger beispielsweise benutzen die gleiche Methode, um festzustellen, wie tief eine Wasserader liegt: Sie zählen einfach, bis die Rute ausschlägt, und wissen dann die Tiefe in Metern. Ich habe mal einen Rutengänger erlebt, der nicht nur die Tiefe der Wasserader, sondern auch die exakte Dicke aller darüberliegenden Erd-, Sand- und Gesteinschichten korrekt angeben konnte. Auch er gab zu, die Rute sei nicht notwendig, wenn man das Gefühl kennt, das mit der richtigen Zahl einhergeht. Allerdings sei es bequemer und leichter für den Verstand, mit der Rute zu arbeiten. Und im Falle der Suche nach Wasseradern gibt es zum Glück sogar die Möglichkeit, die Angaben zweifelsfrei zu überprüfen – ein Luxus, den man auf dem Gebiet der Intuition selten hat.

 

Sychronizitäten – Zeichen als Schiedsrichter

Auch wenn es spätestens jetzt für die meisten Menschen völlig verrückt wird: Die Führung durch das höhere Selbst manifestiert sich auch in der Außenwelt. Als ich die Verbindung zum höheren Selbst gefestigt hatte, begannen Zeichen und Synchronizitäten zu bestätigen uns, dass wir ich dem richtigen Weg bin. Wohlbemerkt scheinen sie eine Folge der Verbindung zum höheren Selbst zu sein, dass heißt sie treten natürlicherweise auf, wenn wir dem Fluss unserer Seele folgen. Und sie bleiben aus, wenn wir im Verstand sind.

Auf Zeichen hören? Spätestens hier wähnen uns Familie, Freunde und Kollegen in einer mittelschweren Psychose. Und auch der Verstand streckt hier die Hufe: Fangen wir nun nicht an, Dinge in die Welt zu interpretieren, die gar nicht da sind? Die Gefahr besteht tatsächlich. Wirkliche Synchronizitäten nehmen wir erst an einem bestimmten Punkt unserer Reise bewusst wahr und mancher Sucher mag geneigt sein, sich mit dem Verstand schon vorher selbst welche zu basteln. Bevor wir Synchronizitäten als Schiedsrichter verwenden, sollten sie viele Male von selbst in unserem Leben aufgetaucht sein. Wer einmal die Magie, die Ehrfurcht und Freude gespürt hat, die mit authentischen Sychronizitäten einhergehen, wird sie fortan immer wiedererkennen und kann ihnen auch in schwierigen Situationen vertrauen.

Synchronizitäten sind immer absolut eindeutig und bedürfen keiner Interpretation durch den Verstand. Wenn wir eine Frage stellen, kommt eine so direkte und klare Antwort, dass es einem in vielen Fällen fast die Schuhe auszieht. Wenn man sich hingegen dabei erwischt, wie man versucht, mit dem Verstand Bedeutung in Dinge hineinzuinterpretieren, sollte man das Thema Synchronizitäten erstmal wieder zu den Akten legen. Alle Menschen, mit denen ich gesprochen habe, spüren ein unmittelbares, tiefes Erkennen und Verstehen und eine gefühlsmäßige Resonanz mit authentischen Sychronizitäten.

Synchronizitäten tauchen in Tausenden von Formen auf, vom Text der Musik im Radio, über Werbeanzeigen, über Gesprächsfetzen von vorbeirauschenden Menschen über das Auftauchen von bestimmten Symbolen, Geräuschen oder Gegenständen, die für uns eine eindeutig definierte Bedeutung haben, können sie viele Formen annehmen. Unter Umständen entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Verbindung zu einer bestimmten Art von Synchronizität, etwa Text oder Musik, vielleicht aber auch nicht.

Die Erlebnisse mit Synchronizitäten können sehr erhebend, teilweise überwältigend sein. Der Dialog, der sich hier zwischen dem höherem Selbst und der Welt entfaltet, versetzt in Ehrfurcht und Erstaunen. Das Universum kennt keinen Zufall, alles hat eine tiefere Bedeutung, ist Ausdruck einer perfekt orchestrierten göttlichen Geschichte. Und ja: Alle anderen werden glauben, jetzt sei man völlig durchgeknallt.

 

Den Weg gehen

Dem Weg des Herzens zu folgen, heißt sich selbst zu vertrauen. Dies ist der schwierigste Teil, denn nicht nur die Gesellschaft, sondern auch viele spirituelle Strömungen haben uns eingeredet, wir wären klein und machtlos. Und der Weg ist tatsächlich nicht einfach, mein Verstand hat die Idee der Intuition sofort gekapert und sich als sie ausgeben – die Gefahr sich selbst zu betrügen, ist nicht klein und das Leben wird uns in dieser Hinsicht tausende Male testen. Aber früher oder später stellt sich eine Hingabe und Entschlossenheit ein, ein Ausrichten des gesamten Lebens auf das Herz und authentischen Ausdruck. Dies ist kein Ereignis über Nacht, sondern ein Prozess der ständigen Verfeinerung.

Es hilft, eine Verspieltheit zu entwickeln, die uns offen hält für eine neue Realität. Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem Verstandes-Entscheidungen das Leben verlassen, und ein natürlichen Strom unserer höchsten Wahrheit beginnt, uns von Moment zu Moment zu tragen.

 

Bilder: Landschaft: Bestimmte Rechte vorbehalten von John-Morgan; Entscheidung: © Braun Alexander / aboutpixel.de;  Wasser: José Manuel Suárez

 

 

17 Comments

  • Demian

    Den Absprung schaffen

    Hallo David

    danke dir vielmals für deinen Kommentar, welcher sehr inspirierend für mich zu lesen ist.

    Ich stehe im Moment an einem Punkt wo ich den Weg des Herzens gehen werde.

    Den Herzensweg zu gehen zu 100%.

    Durch die Meditationskurse, sowie auch des spirituelle Coaching, welches ich hier in Zürich bei meinem Lehrer habe, bin ich an den Punkt gekommen, wo ich weiss, dass vieles in meinem Leben schon geändert ist, aber den Sprung von Klippe (wenn ich dies mal so schreiben darf), ist mir noch nicht gelungen.

    Es macht mir nichts aus, wenn die Leute aus meinem Umfeld meine langsame Wandlung mitbekommen haben (ich habe wie schon geschrieben, auch einen Freundeswechsel gehabt, welcher immer noch anhält. Altes geht Neues kommt.)

    Dennoch stehe ich im Moment an der Klippe und würde gerne springen. Es gelingt mir noch nicht ganz. Etwas hält mich zurück. Die Gedanken spielen zum Teil dann verrückt, das Ego hält seine Fäden in der Hand.

    Ich sage zu mir dann immer, Ja, ich möchte die Wandlung vollziehen. Aber es ist ein Wunschgedanke dann wohl. Noch bin ich nicht soweit dies vollständig wohl zu vollziehen, den Sprung ins Ungewisse zu tätigen. Zu sehr bin ich ein Kopfmensch, was dies anbelangt dann wohl.

    Jeden Abend wenn ich meine Meditation hinter mir habe, bin ich einem absoluten Zustand der Liebe und des Nicht-Getrenntseins.

    Aber dies hält dann nicht lange an und bald bin ich so wie ich als Mensch Roger bin.

    Wenn ich meinen Sohn in die Augen schaue, dann ist der meditative Zustand wieder da und und es gibt weder Joschua-Neo noch mich, aber dann macht es "Flutsch" und ich bin wieder derjenige, wo ich bin, mit vollen Gedanken.

    Bei mir ist es halt dann wirklich auch noch die Erfahrung wo ich in der Erziehung machen durfte, als meine Eltern mich so erzogen haben, dass ich allen Menschen zu "gefallen" habe, dass ich der Norm entspreche.

    Manchmal kommt es mir vor wie ein innerlicher Kampf.

    Der Zeitpunkt wird kommen, wo ich sicherlich den Sprung schaffen werde, weil es schreit immer mehr innerlich bei mir danach.

     

    • David

      Grauzonen

      Hallo Roger,

      aus dem, was du schreibst, scheint es mir, als ob du sehr wohl deinen Weg gehst. Vielleicht magst du versuchen, es etwas anders zu sehen.

      Du schreibst

      "Es gelingt mir noch nicht ganz."
      "Manchmal kommt es mir vor wie ein innerlicher Kampf."

      Es gibt bei vielen Erwachenden die Idee, dass durch das "Erkennen" und die meditativen Erlebnisse von Einheit die Persönlichkeit mit all ihren Verhaltensmustern und Unbewusstheiten verschwinden sollte. Man hat das Gefühl des Nicht-Getrenntseins gekostet und es scheint so mühelos und so ntürlich zu sein, dass man nicht verstehen kann, wie man überhaupt in das alte Selbst zurückfallen kann.

      In meinen Augen ist aber genau das der Weg: Durch das Leben zu gehen und zu schauen, wo "es einen noch kriegt", wo man unbewusst wird, sich verspannt. Statt sich darüber zu ärgern oder sich zu verurteilen, kann man versuchen, eine Dankbarkeit gegenüber diesen Grauzonen zu entwickeln: Sie sind die Öffnungen zu größerer Freiheit, Chancen und Gelegenheiten. Das Leben wird dich nun fortwährend in alle Situationen bringen, die konditionierte Verhaltensweisen in dir auslösen, damit du dich von ihnen befreien kannst.

      Den "Sprung ins Unbekannte" kann man wohl nicht herbeiführen, eher wird das Leben dich irgendwann hineinstoßen… wichtig ist vielleicht zu wissen, dass dieser Sprung, eher ein Aufgeben, eine totale Entspannung ist, als ein Willensakt. Aber man kann eine Entscheidung treffen, in jeder Situation von der höchsten Wahrheit aus zu handeln, wirklich zu spüren und in sich hineinzulauschen. Sich immer wieder zu entspannen und ins Jetzt zurückzubringen.

      Zuerst sind die Konditionierungen unbewusst, dann merken wir hinterher, dass wir "gefallen" sind, dann merken wir es während es passiert (können es aber oft nicht stoppen), dann beginnt die Freiheit, anders zu handeln, es loszulassen, vielleicht den Grund für dieses Muster zu sehen und zu heilen.

      In der Phase, die du beschreibst, hat es mir sehr geholfen, viel mit Präsenz und den Sinnen zu arbeiten. Alle unsere normalen Sinne (Sehen, Hören, Fühlen…) sind wie Türen zum Jetzt. Besonders Sehen kann sehr kraftvoll sein. Wenn du die Sinne als Meditation benutzt, hat das den Vorteil, dass du es den ganzen Tag tun kannst. Vielleicht schreibe ich demnächst mal einen Artikel darüber 😉

      Aber auch bei solcher "Achtsamkeit" kann man leicht ins kontrollieren und Verspannen kommen. Sieh es wirklich mehr spielerisch.

      Alles Liebe

      David

       

      • Demian

        Lieber David
        danke dir

        Lieber David

        danke dir vielmals für deine Worte und Ausführungen, welche klar und verständlich sind.

        Ja, du hast Recht der Sprung ist ein Willensakt meinerseits, welchen ich mir wünsche (wohl auch ein Wunsch meines Ego). 

        Es geschieht soweit wohl automatisch, wenn ich aufgebe diesem Sprung hinterher zu "hecheln". So ist es dann auch alles im Fluss und ich versteife mich nicht darauf.

        Danke nochmals.

        Wünsch dir auch noch einen schönen Tag.

        Namaste

        Roger

         

        • SIni62

          Hallo Roger
          Danke für Deine

          Hallo Roger

          Danke für Deine inspirierenden Gedanken. Ich möchte trotzdem Fragen, wie man die innere Stimme erkennen kann. Ich tue mich sehr schwer damit. Wie könnte man ein JA oder ein NEIN erkennen. Herzlich Sini.

          • Demian

            Innere Stimme

            Hallo Sini

            bin mir nicht sicher, aber wahrscheinlich war deine Frage an David gerichtet und nicht an mich ;-).

            Ich meinerseits kann dazu nur soweit sagen, dass wenn ich mit allem verbunden bin, es kein Innen noch Aussen gibt, sowie auch keine Trennungen in dem Fall, ich mit dieser "Stimme" in Kontakt bin. Und dieses JA oder NEIN, wie du es beschreibst, dies ist bei mir dann einfach ein stimmiges Gefühl, eine Art Wärme welche für mich da ist, wo ich weiss, dass es für mich soweit stimmig ist. 

            Meistens geschieht dies bei mir, wenn ich in einer Meditation bin, soweit egal, ob im Zimmer, oder in der Natur draussen. 

            Wenn ich zum Beispiel auch hier meine Einträge in dem Forum betrachte, dann muss ich auch soweit sagen, dass vor einem Jahr ein völlig anderer Mensch diese Fragen geschrieben hat, als er jetzt hier sitzt und dies soweit eingibt. Ein gelassener und auch nicht mehr so verstrickter Mensch wie es noch früher der Fall gewesen ist. Es gibt noch Einiges, welches da es anzuschauen gibt, aber da bin ich soweit immer wieder dran. Dennoch wie es David auch soweit einmal an mich geschrieben hat, das Leben führt einem soweit, bzw. die innere Göttlichkeit, einfach das Vertrauen in das Leben zu haben. Natürlich gibt es bei mir im Aussen noch Stürme, dennoch akzeptiere ich sie soweit als Stürme, frage mich aber nicht mehr tagelang, wieso und warum. Ich akzeptiere diejenigen soweit wie sie sind. Erläutere mich, wo es sein muss (Partnerschaft) und somit hat es sich für mich. Den Weg, welcher ich beschreite, geht immer soweit weiter. Gefallen muss ich Niemanden im Aussen soweit dann auch. Ich akzeptiere die Menschen, wie sie leben, so sollen sie auch mich so akzeptieren wie ich lebe und wie ich bin. 

            Na ja, soweit einige Zeilen meinerseits. 

             

          • SIni62

            Hallo Demian
            Danke, dass du

            Hallo Demian

            Danke, dass du dir Zeit genommen hast für eine Antwort. Dieses stimmige Gefühl habe ich vor wenigen Tagen (wieder) entdeckt. Danke also für die Bestätigung, wie die Kommunikation nach innen funktioniert. Manchmal ist es einfach gut zu lesen, wie es bei anderen ist. Sich quasi "abzugleichen". Ich vermute, dass es bei allen in etwa gleich funktioniert.

            Hast du auch festgestellt, dass, wenn du nach der inneren Stimme handelst, seltsame Dinge geschehen, die man so nicht erklären kann?

          • Demian

            Hallo Sini62

            Danke für deine Antwort und schön, dass du deine innere Stimme wieder entdeckt hast, wobei sie ist ja soweit immer da gewesen. Nur der Vorhang hat sich soweit gelüftet für dich wieder. Ja, es funktioniert wohl bei allen Menschen soweit gleich der Prozess des Finden der Inneren Stimme.

            Du schreibst von seltsamen Dingen, welche bei dir passieren. Welche seltsame Dinge meinst du soweit?

            Bei mir ist dies so, dass ich einfach ruhiger geworden bin an der Oberfläche. Mich regt nichts mehr so auf, wie es früher gewesen ist. Auch wenn ich persönlich angegriffen werde, so lass ich es einfach soweit sein und gehe nicht in den Angriff über. So eben dann auch meine Wandlung, welche ich vollzogen habe, welche halt nicht allen Leuten in meinem Umfeld gefallen hat, bzw. nicht gefällt. Alte Leute fallen weg, andere neue Leute kommen in mein Leben.

            Zudem hab ich enorm auch an Lebensqualität gewonnen durch den Weg des Inneren, bzw. auch auf die innere Stimme zu hören. Wenn mich etwas aufregt, so gehe ich automatisch in den Beobachterstatus und überlasse die Kämpfe den Anderen. Dadurch habe ich enorm an Stärke gewonnen.

            Geholfen haben mir auch die Meditationen, sowie auch die Arbeit mit meinem inneren Kind. Jeder Mensch hat ja soweit auch ein inneres Kind. Meines wurde von mir jahrelang nicht berücksichtigt. Auch der Loslösungsprozess von meinen Eltern, die Anhaftungen an sie, war, oder ist noch eine Arbeit (ich stecke noch in dem Prozess drin), welche mir sehr gut tut. Ich merke dadurch auch, dass man auch die Vergangenheit und ihre ganzen Verstrickungen abschliessen muss, um im Jetzt zu leben. Ansonsten bleibt man zum Teil in der Vergangenheit stecken. Aber in diesem Prozess des Kappens der Verstrickungen stecke ich soweit noch drinnen.

            Dennoch merke ich halt soweit auch, dass alles soweit auf dem richtigen Weg ist und mein Leben in den Fluss kommt.

            Wenn du möchtest, so darfst du gerne noch schreiben, was du mit den seltsamen Dingen meinst. Würde mich noch Wunder nehmen.

            Wünsch dir soweit noch eine gute Woche und immer auf deine innere Stimme achten.

            Namasté

            Om shanti om

            Roger

             

             

          • David

            Innere Stimme

            Hallo Sini,

            ich denke, Roger hat es sehr schön beschrieben. Ich nehme es auch wahr, als ein Gefühl von "Richtigkeit".

            Viele sagen, man sollte immer der Freude folgen, aber ich denke, das ist in vielen Situationen vielleicht nicht die richtige Frequenz.Viele Entscheidungen sind nicht einfach und haben auch ihre herausfordernde, traurige oder schwierige Komponente – sind aber trotzdem "richtig", ohne dass man oft sagen könnte warum.

            Eine zweite Sache, die mir in jüngerer Zeit an mir selbst aufgefallen ist, ist die Tendenz, dieses Gefühl der Richtigkeit mit dem Verstand in Beschlag zu nehmen und daraus ein Konzept zu machen. Dann mache ich mir Vorstellungen darüber, warum und zu welchem Zweck etwas "richtig" ist, was das Gefühl bedeutet, meine die Richtung und den Zweck zu erkennen und welche nächsten Schritte sich daraus ableiten, mache mir Phantasien und Pläne usw, usw.

            Dabei kann man leicht über das Ziel hinausschießen. Meine Taktik momentan ist die der kleinen Schritte: Ich gehe von einem Gefühl der Richtigkeit zum nächsten, von Moment zu Moment und versuche mir sowenig Gedanken über das Ergebnis zu machen, wie möglich. Dabei versuche ich immer weiter zu spüren, tiefer zu fühlen, was passiert, wenn ich der Richtigkeit folge, was sich als nächstes zeigt. Wenn etwas noch verschwommen oder unklar ist, halte ich es lieber eine Weile, beobachte es, fühle es ganz aus.

            Alles Liebe

            David

             

          • SIni62

            Das finde ich sehr

            Das finde ich sehr interessant: der Freude folgen…

            Ich kann jedes einzelne Wort von Roger unterstreichen. Freude ist nicht zwingend der richtige Weg. Ich weiss es, bin ihr gefolgt. Blind. Und ins Outback geraten.

            Freude – kommt vom Verstand – kann tatsächlich leicht, mit "das Richtige tun" verwechselt werden. Bei mir ist es so, dass ich auf freudvollem Weg dauern neue Bestätigungen für den Verstand brauchte. Auf dem richtigen Weg, ist dieses Bedürfnis hingegen ganz deutlich schwächer.

            Die Frage nach den seltsamen Dingen…

            Ich meine seltsame Dinge, die man staunend erlebt. Kleine Wunder. Wenn man auf dem richtigen (aber nicht unbedingt freudvollen) Weg ist.

            Und ganz zentral für mich ist Damians Beschreibung: Wärme, die für mich da ist.

            Herzlich
            Thomas

  • FragenderGast

    Meine Fragen…

    Was ist, wenn ein Mensch seit einer Weile diese Synchronizität erlebt (er hat das ganz klare Gefühl, dass ihn ein Inneres Selbst durch Zeichen oder Schicksalswinke führen will) aber er sich nach seinem alten Leben sehnt, dem Leben, in dem ihm die Zeichen, die er nun z. B. in Büchern und Filmen sieht (oder rationaler formuliert: dort zu erkennen glaubt), noch nichts gesagt haben? Dem Leben, in dem ein Film nur ein Film und ein Buch nur ein Buch war?

    Was ist, wenn er sich durch die Zeichen bevormundet, bedrängt und überfordert fühlt, wenn sie ihn immer wieder nervös machen und aus der Fassung bringen (vielleicht weil er Bevormundungen hasst und lieber selbst entscheidet)?

    Hat dieser Mensch einfach nicht genug Vertrauen oder ist er nach Jahrzehnten, die er anders gelebt hat, nicht mehr flexibel genug, um sich auf so etwas umzustellen?

    Was, wenn dieser Mensch sich fragt:

    "Wenn es so eine Schicksalsmacht gibt und wenn sich diese Macht um mich zu kümmern scheint (ohne dass ich mich daran erinnern kann, darum gebeten zu haben, aber nun gut), warum verschafft sie mir dann nicht z. B. mal ganz einfach einen guten Job?

    Kann sie sich zwar in jede Kleinigkeit einmischen, aber ist mit der Bitte um eine vernünftige Finanzierungsmöglichkeit dann plötzlich überfordert???

    Warum kann man sich mit ihr nicht auf einen Kompromiss einigen? Den Kompromiss, dass sie sich nur noch in Notfällen melden und einen ansonsten leben lässt?"

     

     

     

     

     

     

    • David

      Seele

      Hallo,

      zunächst mal sind nicht alle Zeichen echte Snychronizitäten. Wenn sie bedrängend wirken, ist es vielleicht eher Einbildung oder etwas, dass man mit seinem eigenen mentalen Feld manifestiert hat, ohne es zu wissen. Mit echten Synchronizitäten gibt es ein tiefe Freude und/oder ein Gefühl erfürchtigen Erkennens.

      Wenn das Signal echt ist, wird es dich nicht in Ruhe lassen, weil es deine eigene Seele ist, die da zu dir spricht, keine externe Macht. Aus der Perspektive des Egos, kann es sich anfühlen, wie etwas von außen, letztlich ist es aber eine Ko-Kreation deiner Seele mit dem Fluss der Schöpfung.

      Alles Liebe!
      David

      • FragenderGast

        Danke für die Antwort!

        Dass die Schicksalswinke begründet waren, hat sich immer wieder bestätigt. Aber es geht mir wohl zum Teil so wie Menschen, die Vorahnungen haben (sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist bzw. passieren wird, aber wissen nicht was und das macht sie fertig). Also, ich spüre manchmal, dass ich mal wieder (ich werde ja fast täglich "instruiert") irgend etwas tun oder lassen sollte, aber weiß nicht WAS – und dann werde ich nervös und fühle mich schlecht (ich frage mich: "Was wird denn jetzt schon wieder von mir gewollt?" "Was ist jetzt wieder nicht in Ordnung?" "Kann man nicht zumindest deutsch mit mir reden, statt mich hier rätseln zu lassen?"). Teilweise stellt sich dann heraus, dass es (jedenfalls aus meiner Sicht) um Kleinkram ging. Und teilweise frage ich mich, wenn eine Macht mich derart gängeln kann, warum hat sie mir dann nicht den Job gegeben, den ich wollte? Ist das nicht ihre Aufgabe oder war der Job nicht mein Schicksal?

        • Thomas

          Der Trick ist zu realisieren,

          Der Trick ist zu realisieren, dass alles in Ordnung ist, so wie es ist. Tut man das, geht es vorwärts. Das mit dem "Fühlen", das etwas nicht in Ordnung ist, ist meist nur die Stimme des Verstandes die einem einflüstert, dass ihm (dem Verstand) die momentane Lebenssituation nicht gefällt. Ich kenne das auch.

          Oder versuche das zu erkennen: Du bekommst nicht den Job, den du willst, sondern den, den du brauchst. Um dich zu entwickeln. Ist, wenn man etwas darüber nachdenkt, sinnvoll.

          Und wieder geht es ums Erkennen. Tust du das, wird sich die Situation verändern. Nicht von heute auf morgen, aber sie wird sich verändern. Die Macht, die dich gängelt, bist du selber. Bzw. dein Verstand.

          Ich weiss, dass es so ist, weil ich deine offenbare Situation auch kenne. Ich ging und gehe genau wie du durch den ganzen Wust an Zweifeln, Fragen und Mist. Tagtäglich.

          Mein Vorschlag: vergiss das alles, was du je zu dem Thema gelesen und gehört hast. Konzentrier dich nur auf dich. Fang ganz klein an dir und deinem Weg zu vertrauen. Das ist das einzige das hilft und wirkt.

          Rede mit deinem Herzen wie mit einem guten Freund und fühl, was da in der Brust passiert. Ein seltsames kleines Gefühl, eine Art Freude, ist zu spüren.

          Es geht nämlich nicht darum, Vertrauen zu haben, es geht darum, das Vertrauen zu bekommen. Das, so finde ich, verkennen viele Menschen und hindert sie am Vorwärtskommen. Verstehst du, was ich meine?

          • FragenderGast

            Danke für die Antwort!

            Spontan verstehe ich den Denkansatz mit dem Job:

            Eine ungeliebte Tätigkeit bietet wahrscheinlich mehr Entwicklungspotenzial als eine, mit der man sich wohl fühlt. Jedenfalls, wenn man diese ungeliebte Tätigkeit aus Fairness und Verantwortungsgefühl gegenüber anderen ausübt, die mehr oder weniger mit betroffen wären, wenn man wegen des gescheiterten Versuchs, einen "guten" Job zu kriegen in Depressionen versinken und vielleicht gar nichts mehr hinkriegen würde.

            Vielleicht würde man auf dieser Basis im Lauf der Zeit besser mit dem Kompromiss zurecht kommen (und könnte mit dem über Jahre aufgestauten Frust irgendwie konstruktiv umgehen).

            Über den Rest muss ich mal nachdenken…

             

             

        • David

          Innere Ausrichtung

          Hallo,

          Was wir als Person und was wir als Seele wollen sind oft sehr verschiedene Dinge. Deine Seele möchte Selbsterkenntnis, die Person Sicherheit, Kontrolle und Ansehen. Du bekommst, was du für dein Wachstum brauchst, nicht, was du für dein Ego willst.

          Das Gefühl, dass du beschreibt, ist vielleicht nicht so sehr, dass du etwas tun solltest, sondern, dass etwas nicht ganz stimmig ist in deiner inneren Ausrichtung. Ich würde dir raten, die Frage "was soll ich tun?" eher loszulassen, sie macht einen nur irre.

          "Was empfinde ich?", "Wie berührt mich diese Situation?", "Kann ich noch authentischer, geerdeter, verbundener, in meiner Mitte sein?" oder Ähnliches hilft vielleicht mehr.

          Wenn du mit der Frage "was soll ich tun?" arbeiten möchtest, weil du empfindest, dass sie die korrekte Frage ist, dann versuche, dich ganz leer zu machen, die Frage "nach oben" abzugeben, ganz in deine Mitte zu gehen und von diesem Punkt der Leere, Stille und Absichtslosigkeit aus, dem ersten Impuls zu folgen, ohne zu denken.

          "Warum kriege ich nicht den Job, den ich will?" kann man umdrehen in "Warum habe ich den Job, den ich habe?" Wie fühlt er sich an? Was symbolisiert er für dich gefühlt? Welche Verbindung hast du noch dazu?

          Liebe Grüße

          David

           

          • FragenderGast

            Vielen Dank!

            Das sind ja viele interessante Denkansätze – und vor allem fühle ich mich gerade mal wirklich verstanden.

            Ich habe Deine Antwort in ein Word-Dokument kopiert, um sie mir (wohl noch mehrmals) ganz in Ruhe anzusehen.

            Alles Gute (und evtl. berichte ich dann hier noch mal über erste Erfolge)

            Bis dann!

             

             

  • Buddhanikantha

    Mein Lebensweg – meinem Herz vertrauen

    Lieber David,

    ich bin so froh, dass ich diese Seite gefunden habe. Ich habe einfach nach "meinem Herzen vertrauen" gegoogelt und bin hier gelandet. Eure Texte gehen mir unter die Haut – sie berühren mich. 

    Ich habe das wundervollste erfahren was man erleben darf – ich habe eine tiefe Liebe gespürt, die mich so sehr berührt hat, dass sie gerade mein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Alle weiteren Themen geraten in den Hintergrund und ich habe zum ersten Mal nur mit dem Herzen einen Menschen erkannt, der mich innerhalb kürzester Zeit so tief berührt hat. Ich weine vor Glück… wenn da nicht, wie sollte es anders sein, Themen rundherum sind, die es nicht leicht machen, diesen Weg weiterzugehen.

    Du schreibst man soll in seine Gefühle hineinhören sie  spüren, nachspüren und sich der Intuition hingeben, dann hört der Verstand schon auf zu fragen… Ich hoffe, ich bekomme ihn auch in den Griff, denn das ist nicht einfach … und dann kommt noch dazu das schöne Rundherum-Sorglos-Paket das da heisst Sicherheit gegen das Herz und die Unsicherheit, Freiheit, einzutauschen…

    Aber da ist noch etwas … ich habe eine chronische Krankheit … das macht die ganze Sache nicht leichter… 

    Mein Herz sagt mir was ich tun soll, aber noch hadert mein Verstand… ob ich es schaffe, alle Ängste über Bord zu werfen und es zu wagen …

     

    Deine Texte bringen mich zum Nachdenken und sie bestärken mich darin, dass ich auf dem richtigen Weg bin – auf dem Weg der Liebe ….

     

    Buddhanikantha