Allgemein

Was ist Wahrheit?

Meine Suche nach Wahrheit begann mit etwa 13 Jahren. Zuerst zaghaft, dann immer deutlicher zeigte sich ein Wunsch, herauszufinden, was Realität ist. Mit etwa 15 begann ich, fast systematisch alle Bücher der großen Religionen zu lesen, dann die großen Philosophen, dann spirituelle Literatur und Bücher über Quantenphysik. Gleichzeitig begann ich zu meditieren und halluzinogene Drogen zu nehmen, um so mein eigenes Bewusstsein zu erforschen. Erst rückblickend erkenne ich darin fast eine Art Besessenheit mit der Frage: Was ist die Wahrheit?

Diese Suche hat für mich eine überaus überraschende Wende genommen. Weil ich glaube, dass sich mancher auch in der Suche selbst wiedererkennen könnte, ist vielleicht auch der Weg nicht uninteressant.

Geborgte Wahrheit

Nach einiger spiritueller Lektüre schien mir klar zu sein, dass der einzige Weg zur Wahrheit die Erleuchtung wäre. Meine Bewusstseinsexperimente waren folglich Versuche, diesem mir eigentlich recht unklaren Zustand näher zu kommen. Ich hatte beeindruckende Erfahrungen, kam aber zu dem Schluss, dass Drogen kein geeigneter Weg sind und meine Meditationen unvollkommen waren. Ich war sehr inspiriert von indischer Philosophie und so entschied ich, dass ich wohl einen Guru brauchte.

So geriet ich mit zarten 17 Jahren in eine sektenähnliche Gruppierung um einen indischen Meister, der mich in verschiedene Meditationen einweihte und außerdem auch gleich die Wahrheit im Gepäck hatte. Sagte er zumindest. Die ausgeklügelte Philosophie dieser Mysterienschule beinhaltete allerlei Sonderbarkeiten, die sich nicht ganz richtig anfühlen wollten, aber ich überzeugte mich, dass dies nur die Widerstände meines Egos sein mussten.

Ich hatte tatsächlich tiefe Erlebnisse in den ausgiebigen Meditationen – täglich waren mindestens vier bis sechs Stunden zu absolvieren, so sah es die Lehre vor. Tatsächlich erwachte etwas in mir, aber je mehr es das tat, desto lauter wurden meine Zweifel, bis ich schließlich ausstieg.

Eine Weile war ich orientierungslos, versuchte wieder „normal“ zu leben, allerdings vergebens, zu stark brannte noch immer die Suche in mir. Und so fand ich mich einige Jahre später in der Satsang-Szene wieder, um mir von neuen Gurus eine neue Wahrheit zu borgen. Wieder hatte ich erstaunliche Erfahrungen, die schließlich in einem anhaltenden Erwachen mündeten.

Die zweite Suche

Aber auch hier stimmte etwas für mich nicht. Das ganze Guru-Spiel wirkte zunehmend grotesk, die Lehren fühlten sich nicht wahr an, trotz aller Erfahrungen. Ich sah, wie mein Weg weiter ging, tiefer. Nach mehreren Monaten anhaltender, tiefer Glückseligkeit, brachte eine längere Beziehung schließlich tiefe Schichten von Schmerz und Verleugnung zum Vorschein, die ich unter den Teppich einer abgehobenen Präsenz gekehrt hatte. Ich begann, das Leben und den Prozess der Erleuchtung auf andere Weise zu betrachten und zu erleben. Ich begann meine Schülerschaft beim Leben selbst, eine sich immer weiter entfaltende Reise zu meiner eigenen Wahrheit, die ich nicht mehr in Büchern oder bei Gurus zu finden hoffte.

Gibt es absolute Wahrheit?

Während all dieser Phasen änderte und verfeinerte sich meine persönliche Wahrheit ständig. Gab es am Anfang noch einen missionarischen Eifer, der andere Menschen überzeugen wollte, verschwand dieses Bedürfnis zunehmend mit der Erkenntnis, das meine Wahrheit immer nur eine relative war, ein aktueller Stand meines Irrtums, den es sich nicht lohnte, anderen aufzudrängen. Ich wusste, dass ich eigentlich nichts wusste. Und das, was sich wahr anfühlte, war ganz bei mir, so dass ich keinen Anlass sah, darüber zu debattieren.

Aber trotzdem: Tief in mir hatte sich eine Vorstellung gehalten, dass es sie doch gibt, die absolute Wahrheit. Es musste sie geben! Schließlich musste das Universum ja auf irgendeine Art funktionieren und irgendwann – das glaubte ich noch immer – würde ich wissen wie.

Je mehr meine Obsession mit Konzepten verschwand, je mehr sich mein Seins-Zentrum vom Kopf in das Herz verschob, desto mehr dämmerte ein Erkennen, das von tiefen mystischen Erlebnissen begleitet war: Es gibt gar keine absolute Wahrheit, die sich erfassen ließe. Sie ist eine Illusion, eine Fata-Morgana des Verstandes.

Für mich war diese Erkenntnis schwer zu verdauen: Dass ich es nie wissen werde. Dass die eine absolute Wahrheit, nach der ich so viele Jahre gesucht hatte, nicht zu erfassen ist. Dass es für den Verstand immer nur relative, persönliche Wahrheiten gibt. Mein Verstand bestand darauf: Aber irgendwie muss es doch sein! Aber natürlich ist dieses und jenes absolut wahr, man kann es doch beweisen!

Die eigene Wahrheit

Man kann sich in endlose Diskussionen verstricken, sogar mit sich selbst. Für den Verstand ist die Vorstellung, dass es keine absolute Wahrheit gibt, fast ein kleiner Selbstmord. Er kann es nicht begreifen. Vielleicht mag es ihn besänftigen, festzustellen, dass die absolute Wahrheit, sobald sie von einem Wesen wahrgenommen wird, bereits verzerrt wurde und relative Wahrheit geworden ist. Dass eine Seele auch immer eine bestimmte Perspektive auf das Ganze darstellt. Das absolute Wahrheit allein das sein kann, was Buddha Nirvana genannt hat: Das Erlöschen. Und darüber gibt es nichts zu erzählen.

Es gibt eine natürliche Anhaftung an den gegenwärtigen Stand des Irrtums: Der Verstand kann wohl begreifen, dass die Wahrheit des letzten Jahres für ihn heute nicht mehr gilt. Aber das hindert ihn nicht, daran zu glauben, die Wahrheit von heute hätte trotzdem absolute Gültigkeit. Es ist fast ein wenig komisch.

Sind manche Wahrheiten nun wahrer als andere? Man kann bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag darüber debattieren, aber es geht nicht darum, wer Recht hat. Die eigentliche Erkenntnis ist, dass die Frage nicht lautet: Was ist Wahrheit? Sondern: Was ist meine Wahrheit, meine eigene, ganz persönliche Wahrheit?

Der Unterschied mag nicht gleich offensichtlich sein, aber er ist immens. Wenn wir die Suche nach „der“ Wahrheit aufgeben, befreit uns das von der Notwendigkeit, mit anderen Menschen einer Meinung zu sein. Wir entspannen uns damit, in verschiedenen Wahrheiten zu leben, die sich nicht durch einen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit gegenseitig bedrohen. Alle Wahrheiten sind nur relative Wahrheiten, nur Perspektiven auf ein Meer aus Schwingungen.

Es wird außerdem unmöglich für einen anderen, mir „die Wahrheit“ zu enthüllen oder im Besitz dieser Wahrheit zu sein. Es befreit mich von der Frage, ob das, was ich fühle auch ‚wirklich wahr‘ ist (= die absolute Wahrheit ist), es stellt sich vielmehr die Frage: „Ist das wirklich wahr für mich?“

Evolution der Wahrheit

In meiner Erfahrung bringt uns diese Frage, viel mehr ins Herz und ins Fühlen. Das bedeutet nicht, den Verstand abzustellen und sich guten Gründen oder Logik zu verschließen. Aber die Realität bekommt eine Freiheit und Räumlichkeit, eine Luft zu atmen. Wahrheiten werden flüssig und ändern sich. Statt an einen statischen Endpunkt zu glauben, der „die Wahrheit“ ist, an eine Erkenntnis, die man erlangen und ausdrücken könnte, wird Wahrheit zu einem Prozess der Entfaltung und Evolution.

Andere Menschen und Meinungen können mir als Spiegel dienen, zu einer „höheren Version“ meiner eigenen Wahrheit zu gelangen – einer Wahrheit, die mir als Wesen einen vollständigeren, authentischeren Ausdruck erlaubt. Aber weder gebe ich meine Wahrheit auf, um die eines anderen zu übernehmen, noch versuche ich, jemanden von meiner Wahrheit zu überzeugen. Es geht mir nur noch um die Evolution meiner eigenen Wahrheit, und darum, diese im Sprechen, Handeln und Sein auf die bestmögliche Weise auszudrücken.

Authentische Suche nach Wahrheit

Für mich scheint es möglich, meine Wahrheit zu fühlen (wohlbemerkt nicht die Wahrheit). Es ist auch möglich, Graubereiche zu spüren, Bereiche, in denen sich Fragen zeigen. Authentische Fragen, die nicht intellektueller Natur sind, sondern sich aus dem Sein ergeben, die aus unserer Tiefe auftauchen, während wir unsere Wahrheit in der Welt leben.

Diese Fragen hängen direkt mit Selbsterkenntnis zusammen, auch wenn es nicht immer offensichtlich ist. Wenn eine solche, authentische Frage in mir auftaucht, scheint es, als würde sich das Leben sich auf eine Weise formen, die mir zur Erkenntnisfindung dienlich ist. Situationen, Gespräche und Begebenheiten formen sich fast magisch zu einem Erkenntnisweg, der mich zu einer höheren Version meiner Wahrheit leitet und einer tieferen Erkenntnis meines Selbst.

Wenn solche Fragen sich beantworten, können wir es deshalb in unserem ganzen Körper als einen Moment des Verstehens empfinden, ein „Aha!“, das sich nicht nur mental äußert, sondern unser ganzes Wesen erfasst. Ein solches tiefes Empfinden von Ausdehnung, Stimmigkeit und Öffnung ist, wie wir die eigene Wahrheit von Konzepten und Glauben unterscheiden können, die uns eher eng und verbissen machen können und im Kopf stehen bleiben.

Meine Suche nach Wahrheit hat nicht aufgehört, aber sie hat sich geändert. Sie ist bei mir angekommen, als meine Wahrheit, die ich in mir fühle, die sich in mir entwickelt. Sie ist flüssig und leicht geworden. Und wenn ich, wie in diesem Artikel, versuche sie in Worte zu kleiden, weiß ich wohl, dass sie hinauswachsen wird. Ich erlaube es ihr, Reisende soll man nicht aufhalten.

 

29 Comments

  • Feuermann

    Lieber David,
    sehr gern habe

    Lieber David,

    sehr gern habe ich deinen Artikel gelesen und besonders bei einem Satz zuckte etwas in mir.

     Zitat: Ich wusste, dass ich eigentlich nichts wusste.

    Vor ca. 10 Jahren habe ich nach einem ziemlich großen Umbruch in meinem Leben dagesessen und fühlte etwas, was ich dann auch aussprach: Das einzige was ich genau weis ist, dass ich nichts weis. Ich glaube das kam einer Initialzündung gleich, denn dadurch hatte ich mich völlig leer gemacht, wobei viele Glaubenssätze den Bach hinunter gingen. Darüber hinaus beschloß ich, nichts mehr vom Tisch des Lebens zu wischen und mir alles anzuschauen, was das Leben mir zeigt, um dann nachzuspüren, ob ich mit dem oder dem in Resonanz gehe. In dieser Zeit hat sich "meine Wahrheit" ausgedehnt aber auch immer wieder verändert. Ja, ich habe Wahrheit, aber es ist meine Wahrheit und sicherlich wird sie sich auch wieder verändern. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es eine absolute Wahrheit gibt, die sich nie verändert und die wir alle wahrnehmen können, wenn wir uns dafür öffnen – DIE LIEBE.

    Ich danke dir von Herzen für deine liebevolle Arbeit.

    Fred – Feuermann 

  • Der 4. Weg

    Hallo David, ich habe diesen

    Hallo David, 

    ich habe diesen Kommentar schon auf sein.de abgegeben, aber ich fürchte, dass er da untergehen wird. Ich wiederhole ihn also fü Dich persönlich.

    Dein Weg ist der richtige Pfad! Aber befriedigt er Dich? Ja, das Haus des Vaters hat viele Wohnungen:Die Wahrheit ist ganz einfach.Sie wird Dir mit Hilfe des Instinkts (der führenden Hand Gottes), dem Gewissen und nicht zuletzt über die Intuitionen mitgeteilt wenn Du Gottvertrauen hast. Dies sind die drei Mitteilungskanäle Gottes. Dies ist der selbstverantwortliche Weg ohne Gurus der eine geschliffene Moral in seinen TATEN bedingt.

    Ausführliche Informationen unter doktus.de, Die drei Mitteilungskanäle Gottes. Oder Link unter: der4weg.blögspot.com

    Deine Suche wird nicht ergebnislos sein! Vertraue darauf.

    • David

      Genug der Predigt

      Hallo der 4. Weg,

      danke, dass du mir sagst, mein Weg wäre der richtige – allein, es ist vielleicht gar nicht deine Aufgabe, darüber zu urteilen. Wie könntest du wissen, ob mein oder dein oder irgendein Weg der richtige ist – für mich?

      Ich empfinde den Ton deines Kommentars als "predigend" – das ist um so seltsamer, wenn man bedenkt, unter welchem Artikel er steht. Ich freue mich, wenn du deine Wahrheit gefunden hast, aber warum versuchst du sie anderen aufzudrängen?

      Glaubst du im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein? Warum teilst du nicht einfach das, was du für dich – ganz persönlich – erkannt hast? Ohne jemand anderes belehren oder führen zu wollen oder es als allgemeine, absolute Wahrheit zu präsentieren. Der Leser mag dann davon nehmen oder lassen, was er will. Wahrheit spricht für sich, sie braucht keine Predigt.

      Es ist mein Glaube, dass predigen nicht nur unangemessen ist, sondern gegen kosmische Gesetze verstößt. Es ist ein Eingriff in die Selbstbestimmtheit einer Seele. Es erzeugt eine Hierachie, die nicht die Wahrheit spiegelt.

      Was ich mit diesen Seiten tue, ist meine persönliche Wahrheit zu teilen und meine Erfahrungen – als ein Spiegel für mich selbst und andere. Ich bin offen dafür zu lernen,  andere Wahrheiten zu hören, und dadurch vielleicht zu einer höheren Version meiner eigenen Wahrheit zu gelangen.

      Aber dieser Weg ist in meinen Augen ein individueller Weg zu einer individuellen Wahrheit und ich würde mich freuen, wenn wir dies in unserer Kommunikation achten könnten.

      David

       

      • Der 4. Weg

        Es ist schade, dass Du es so

        Es ist schade, dass Du es so aufgefasst hast. Ich habe nicht die Absicht zu predigen. Ich mache nichts anderes als Du. Ich zeige meinen individuellen Weg auf. Den 4. Weg eben. Da Du auch mir etwas gegeben hast wollte ich auch etwas zurückgeben. Vergessen wir es!

         

        Gruss Hans

        • David

          Missverständnis

          Hallo Hans,

          es tut mir leid, wenn ich es falsch verstanden habe, und ich kann sehen, dass mein Ton sehr hart war. Entschuldigung.

          Ich kann mich aber auch beim erneuten Lesen deines Kommentars mit den von dir gewählten Worten nicht anfreunden.

          Das mag auch daran liegen, dass ich immer wieder Kommentare und Mails von Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen bekomme, die mich über irgendetwas belehren oder zu irgendetwas bekehren wollen.

          Es tut mir leid, wenn dieser Filter meine Kommunikation mit dir beeinträchtigt hat. Ich glaube aber, dass wir hier vielleicht beide noch an unserer Kommunikation arbeiten können 🙂

          Grüße

          David

          • Der 4. Weg

            Hallo David,
            ich kann Dich

            Hallo David,

            ich kann Dich verstehen. Nach Nachfühlen meines Kommentars von Deiner Warte aus muss ich Dir Recht geben. 

            Ich selbst bin Freidenker und gehöre keiner Richtung an. Weder dem Christentum noch dem Buddhismus. Obwohl beide für meinen Erkenntnisweg sehr wichtig waren. Ich bin ein bodenständiger Denker und meine Sprache ist oft derb, aber ich bin guten Willens immer noch dazu zu lernen. 

            Ich habe intuitiv drei Manuskripte geschrieben. Darunter "das Wildgansprinzip" das ein geldloses Miteinander behandelt. In dem Manuskript, "die drei Mitteilungskanäle Gottes" habe ich einen Weg zum Freidenker dargelegt. Der Inhalt meines Manuskripts, "der Aufbau des Garten Edens" erklärt sich durch den Titel von selbst. In diesen Manuskripten ist meine ganze praktisch anwendbare Philosofie enthalten. Es steht jedem frei sich das herauszuklauben was ihm wertvoll erscheint. Ich belehre in allen drei Manuskripten nicht sondern gebe Anstösse für ein befreites Leben das automatisch den höheren Erkenntnisweg eröffnet.

            So,dies war mir ein Anliegen. Es wäre wirklich schade, wenn zwei so verschiedene Sucher wie wir aneinander vorbei reden würden. Ich werde Deine Seite immer mal wieder besuchen. Du bist mir im Geist vielleicht ähnlicher als Du denkst. Mein Lebenswandel hat mich aber mehr der praktischen Erfahrungswelt zuwenden lassen.

            In meinem Blog, "der4weg.blogspot.com" sind die Links zu meinen Rohmanuskripten enthalten, falls ich Neugierde geweckt habe. Wie gesagt, nichts belehrendes sondern eine abgeschlossene Philosofie zum Überdenken.

            Gruss

            Hans

          • David

            Danke

            Hans,

            Danke. Ich war im Nachhinein etwas unglücklich über meine Antwort. Ich hatte mir nicht genug Zeit genommen, die Energie hinter deinen Worten zu spüren.

            Alles Liebe

            David

             

      • Kara

        Was ist Wahrheit

        Lieber David,

        Danke – deine Worte geben mir Hoffnung, daß es möglich ist, ohne Urteil klar zu sehen, ohne Verurteilung wahr zu sprechen, du bist das Spiegelbild das mir Erleichterung gibt, in das ich blicke und mich freue Mensch zus ein, das mir zeigt, alles ist auf dem Weg, ich danke dir, meine Welt ist wundevoller durch dich und deinen Weg, danke das ich ihn mir anschauen darf, danke. (Dankbarkeit ist eine meiner vielen Wahrheiten.)

         

        • David

          Hallo Kara

          Hallo Kara,

          Danke auch dir für deine lieben Worte! Es ist immer schön, wenn ein Text auf Resonanz stößt.

          Alles Liebe!

          David

  • Cristian

    Die Wahrheit – letztendlich gar nicht so unterschiedlich …

    Lieber David,

    ich habe mit Freude deinen Artikel gelesen :-).
    Es ist sehr schön immer wieder feststellen zu können, dass auch wenn die Wege des Werdens so unterschiedlich sein können, das Ziel das sie letztendlich erreichen doch so ähnlich sein kann …

    Sei gesegnet auf deinem Weg!

    Lieben Gruß
    Cristian

    • David

      Annäherung

      Hallo Cristian,

      in der Tat ein interessantes Phänomen, dass wir am Anfang der Reise sehr weit voneinander entfernt zu sein scheinen und dann gleichzeitig eine Art Loslassen von Konzepten (und der Idee einer abosluten Wahrheit stattfindet), wie auch eine Annäherung – bis man plötzlich sehr nahe beieinander liegt. Fast eine Ironie!

      David

      • Cristian

        Behutsam weiter gehen

        Hallo David,

        ja, das stimmt …  und es ist auch oft sehr ernüchternd wenn man plötzlich merkt, dass auch andere Wege, die man selber nicht gehen wollte oder gar nicht kennt, es dorthin führen wo der eigene Weg einen selbst hingeführt hat. Dann möchte jeder sehr behutsam und aufmerksam weiter gehen, auch wenn die Freude und die Begeisterung, vielleicht Gleichgesinnten gefunden zu haben, noch so groß sein mag … Immer eine Gratwanderung, nicht wahr?

        Gruß

        Cristian

        • Phoebe

          Religionen und Weltanschauungen

          Sehr schnell, nachdem ich begonnen habe, mich mit meiner Spiritualität und in diesem Rahmen mit verschiedensten Religionen zu beschäftigen, kam ich zu der Ansicht, dass letztlich der Kern aller Glaubenssätze ein und derselbe ist.

          Letztlich ist jeder Weg, der beschritten wird, richtig und gut, und sei er auch noch sehr schwer nachvollziehbar für andere. Ich bin hoffentlich noch lange nicht am ende meines Weges, aber ich habe mit meinem Leben bereits jetzt Frieden geschlossen und selbst wenn ich könnte, würde ich nichts darin ändern wollen.

          Sicher, andere gehen auch interessante Wege, die uns manchmal spannender und verlockender erscheinen als unser eigener Weg. Aber letztlich würde ich mit niemandem tauschen wollen. Denn dies ist mein Weg und er ist genau der richtige Weg für mich, mit all seinen Höhen und Tiefen, die genau auf meine Bedürfnisse abgestimmt sind. Danke dafür!

           
  • Yvonne

    Was ist Wahrheit

    Hallo David,

     

    ich lese eure Texte sehr gerne und ich "glaube", dass es daran liegt, Verbündete zu finden, die mir meine "jetzige" Wahrheit bestätigen. Daher habe ich angefangen meine Meinung zu teilen, das Ego darf urteilen und ablehnen, aber auch gut heißen oder hassen. Aber vom Geist will ich für alles offen sein. Mein Ego hasst zB Atomkraftwerke aber vom Geist liebe ich die menschliche Schaffenskraft und seinen Forscherdrang, hin und wieder funktioniert mal etwas nicht so gut. Damit komme ich ganz gut zu recht und beide (Ego/Geist) fühlen sich geschätzt, auch wenn sich das schizophren anhört 🙂 Anouk Claes war mir dabei eine große Hilfe.

    Als ich mal wieder meinen Fokus nur auf meinen Partner gerichtet hatte, habe ich abends dieses Gedicht geschrieben und als ich es las, fühlte ich mich ertappt.

     

    Ich sagte Dir sei

    Ich sagte Dir sei freundlich

    Ich sagte Dir sei mitfühlend

    Ich sagte Dir sei einfühlsam

    Ich sagte Dir sei gefühlvoll

    Ich sagte Dir sei liebevoll

    Ich sagte Dir sei dankbar

    Ich sagte Dir sei lebendig

    Ich sagte Dir sei im jetzt und hier

    Ich sagte Dir sei mutig

    Ich sagte Dir sei frei

    Ich sagte Dir sei wundervoll

    Ich sagte Dir sei offen

    Ich sagte Dir sei leidenschaftlich

    Ich sagte Dir sei bei Dir

    Ich sagte Dir sei

    und stellte dann fest

    es galt alles mir

  • Sonja

    Lieber David,
    noch ein ganzes

    Lieber David,

    noch ein ganzes Stück weit entfernt von dem, was die meisten hier schon erlebt haben, danke auch ich Dir für den Artikel (und Jasmin und Dir für dieses Seite) und den Kommentatoren für ihre Beiträge, die ebenfalls ermutigend sind. Im Alltagstrott lasse ich mich oft wieder auf alte Muster ein, das ist so, als würde man sich in einen Raum begeben, in dem die alte Unordnung herrscht, die fast alle um mich herum für die normale Ordnung halten. Ich steh mittendrin und möchte rebellieren, wenn die "die Welt da draußen" Entscheidungen von mir fordert, die ich gemäß der üblichen Konditionierungen treffen "müsste".

    Deshalb schau ich jeden Tag hier rein und nehme mir Zeit, um die Stimme meiner Seele zu hören.

    Sonja

    • Fred

      Impuls

      Hallo liebe Sonja,

      einem Impuls folgend, frage ich dich, ob du dir vielleicht einen Austausch, auf dieser Ebene wünschst. Wenn das so sein sollte, schreib mir einfach und wenn nicht, ist es auch gut. In jedem Fall wünsche ich dir alles was Liebe ist, denn die Liebe (vor allem zu uns selbst), kann unser Leben total auf den Kopf stellen.

      Fred 

      • Sonja

        Austausch

        Hallo Fred,

        vielen lieben Dank für das Angebot!

        Gerade im Moment fühl ich mich gerade wieder so richtig in den Alltag eingemauert. Deshalb mach ich jetzt gar nicht viele Worte… Ein Austausch wäre schön! Ich denke, der Moment wird kommen.

        Alles Liebe auch Dir und allen hier!

        Sonja

  • Kleeblatt

    Hallo David,dieser Artikel

    Hallo David,

    dieser Artikel hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe! Ist es doch genau das Thema, um das sich all meine Bemühungen, verstehen zu wollen, drehen. Die Frage nach Wahrheit entpuppt sich für mich als Frage hinter den Fragen. Und sie bringt mich oft fast um den Verstand!

    Ich gebe dir sowas von Recht, dass man sich – auch mit sich selbst – in endlose Diskussionen verstricken kann. Das blöde am „Hirnen“ ist, dass der Verstand, egal, was er auch immer erkannt zu haben scheint, am Ende die alles vernichtende Frage stellen kann: „Und wie kann ich das wirklich-wirklich wissen?“ Zack – alles zunichte gemacht und das Ganze geht von vorne los. Ein vertrackter Zirkelschluss, mit dem man , wenn man will, ein Leben verbringen kann. Mein Verstand scheint nicht daran interessiert zu sein, irgendwann „anzukommen“. Paradoxerweise ist dieses endlose Machen und Tun offensichtlich ein Versuch, ein Instant-Rezept für`s Leben zu finden. Es ist schon komisch: Sicherheit fühle ich nur, wenn ich im Herzen bin. Es ist eine weiche, aber starke Bestimmtheit. Ich weiß dann halt einfach. Punkt. Ich bin dann absolut unmanipulierbar. Dieses Wissen ist weit entfernt von selbstgefälliger Willkür. Es fühlt sich tatsächlich wie Wahrheit an. Meinen Verstand im Alleingang (=ohne Gefühl) aber macht gerade dieses einfach-so-wissen ganz kirre. Er kann das nicht stehen lassen. Er flippt aus und beginnt, wie von der Tarantel gestochen, Zweifel zu streuen, die er anschließend selber wieder aus dem Weg zu räumen versucht. Mich an so einer Stelle fallen zu lassen, fühlt sich an, als müsste ich sterben. Totaler Kontrollverlust. Panische Angst. Dieser Zustand kann sich so lange zuspitzen, dass ich mich tatsächlich irgendwann fallen lasse. Aber nicht, weil ich wollte, sondern, weil ich keine Kraft mehr hatte. Erst danach, wenn Denken und Fühlen wieder eins sind, kehrt Ruhe ein.

    Angesichts der Frage also: Was ist Wahrheit? komme ich zu unterschiedlichen Ergebnissen – je nachdem, ob ich gerade aus der Perspektive des Verstandes schaue, oder aus der Perspektive des Herzens (welches für mich Denken, Fühlen, Erfahrung verbindet). Rational betrachtet weiß ich nur, dass ich nichts weiß (und das ist wohlbemerkt ein Widerspruch:)) Mein Herz dagegen sagt mir, dass subjektive Wahrheit nur die halbe Wahrheit ist. Es gibt einen Raum zwischen Menschen, Dingen, der unmittelbar wahrgenommen werden kann. Unmöglich wäre es sonst, angemessen zu handeln, ohne zu denken. Empathie und klare Wahrnehmung von Situationen wäre unmöglich. Da ist ein Zugang zu etwas Größerem als unserer individuellen Sichtweise. Wie sonst könnten wir dieses komplexe Leben wuppen? Ich glaube, Menschen, Dinge usw. sind unendliche Varianten des Absoluten. Es drückt sich durch sie in individueller Form aus. Ich glaube deshalb auch, dass relative und absolute Wahrheit gleichzeitig in allem vorhanden und zugänglich ist. Gäbe es nur relative Wahrheit, würde das für mich in letzter Konsequenz in moralischem Relativismus und somit in totalem Chaos enden.

    Es bleibt trotzdem der Zweifel im Denken: Kann es jemals ein schlussendliches Ergebnis geben? Ist es vielleicht sogar reichlich arrogant, als kleines Menschlein unser Dasein erklären zu wollen? Vielleicht ist unser Job zu leben, statt das Leben zu verstehen und in Kästchen zu packen. Und überhaupt, was hätten wir davon, die Wahrheit zu kennen? Gibt es überhaupt eine finale Wahrheit? Wenn nicht, was bedeutet das für`s praktische Leben?

    Ich hoffe, meine Gedankengänge sind einigermaßen nachvollziehbar. Würde mich total über Resonanz von und Austausch mit euch über dieses Thema freuen!

     

    Viele Grüße

    -Kleeblatt-

     

     

    • David

      Wahrheit

      Hallo Kleeblatt,

      was du beschreibst, kenne ich nur zu gut. Dieser starke Impuls zur Wahrheit ist aber ein ganz natürlicher Impuls, der direkt von der Seele kommt. Fragen und Zweifel sind natürlich und wichtig für die spirituelle Entwicklung. Aber  oftmals ist dieser authentische Impuls leider sehr verzerrt.

      Zu relativer und absoluter Wahrheit: Ich denke du misverstehst mich da etwas. Es gibt auch in meinen Augen eine absolute Realität. Die liegt aber jenseits des Verstandes und kann von auch auf Ebene der Seele niemals völlig "erfasst" werden. 

      In meiner Erfahrung gibt es etwas, dass ich "den Fluss" nenne. Es gibt in jedem Moment einen Fluss von Energie, welcher der harmonischste Weg ist und der allen Wesen dient. In gewisser Weise könnte man sagen, er ist Ausdruck der höchsten Wahrheit des Moments. Diesen Fluss spüren wir in uns als unsere persönliche (relative) Wahrheit und Intuition. Die absolute Wahrheit ausgedrückt durch uns.

      Wir können uns diesem Fluss konzeptionell nähern, aber seine Komplexität nimals ganz erfassen oder berechnen – dafür können wir ihn in jedem Augenblick mühelos intuitiv fühlen!

      Was Beschreibungen der Realität angeht: Ich glaube auch hier gibt es natürlich Konzepte, die zutreffender sind. Aber die wahre Größe der absoluten Realität liegt in meinen Augen weit jenseits der Kapazitäten unseres Intellekts. Das kollektive menschliche Feld entwickelt sich ständig weiter, heute haben wir ganz andere Gedankformen/Symbole/Konzepte als noch vor 300 Jahren. Wer weiß, wie wir in wieder 300 Jahren die Realität beschreiben und mit welchen Symbolen? Und das ist nur das mentale Feld!

      Wir werden deshalb lernen müssen, es auszuhalten "nicht zu wissen", nicht ankommen zu können, sondern uns in einem Prozess ständiger Annäherung und Evolution zu befinden, der gerade erst richtig begonnen hat.

      Grüße!

      David

       

      • Kleeblatt

        Verzerrter/Authentischer Impuls

        Hallo David!

        So, wie du es jetzt beschreibst, kann ich mich dir voll anschließen: Wahrheit jenseits des Verstandes – Ausdrucksmedium Intuition. Gut verstehen kann ich auch, dass du das Wort „Fluss“ verwendest. Wenn ich bei mir bin, fühle ich mich, sinnbildlich gesprochen, wie ein Gefäß, durch das "Wahrheit“ "von oben" hindurchfließt. Wenn das so ist, ist es wie Heimkommen. Ich frage mich dann, wie ich jemals von diesem Ort weg gehen konnte. Jedesmal schwöre ich mir, ihn nie wieder zu verlassen.

        Das hindert mich anscheinend trotzdem nicht, wieder herauszufallen. Früher oder später (meist früher!) kommt ein Punkt, an dem etwas in mir hibbelig und skeptisch wird. Das Leben kann doch nicht einfach fließen – da muss was faul sein! Ich fange an, zu analysieren, alles bis ins kleinste Detail, komme vom 100sten ins 1000ste. Und es geht immer noch tiefer. Am Ende fühle ich mich völlig zerfahren. Das hat beinahe schon zwanghaften Charakter, auch wenn ich mir das nicht gerne eingestehe. Es mutet an wie eine Sucht nach Denken. Der Flow ist damit natürlich gestorben. Zu diesem Zeitpunkt existiert er nur noch als intellektuelle Erinnerung. Kontrolldrang und Drama diktieren das Geschehen. Dahinter liegt eine brutale Angst. Denken ist eine ziemlich gewievte Methode, um nicht fühlen zu müssen. Sich selbst dabei auf die Schliche zu kommen, ist nicht ganz ohne. Man kann sich wunderbar die Wichtigkeit der eigenen Überlegungen suggerieren.

        Traurig und ärgerlich stimmt mich die Tatsache, dass jenes mühelose Fließen, dieses sich-in-den-Raum-hineinentspannen, diese natürliche, gottgegebene Weisheit im Laufe meines Lebens durch Konzepte und Konditionierungen ein Stück weit verschüttet wurde. Im Prinzip ist alles da. Ich habe alles. Aber manchmal ist dieser Schatz verdeckt. Die Identifikation mit Gedanken ist diese Trennwand.

        An dieser Stelle, David: Was verstehst du genau unter einem verzerrten Impuls zur Wahrheit? Und wie könnte ein authentischer aussehen?

        Danke übrigens für die Resonanz und das Angenommenwerden hier. Ich befürchte manchmal irgendwie, in meinen Gedankengängen daneben und allein auf weiter Flur zu sein.

         

        Liebe Grüße von mir!

        -Kleeblatt-

         

        • wildheart

          Angenommensein

          Hallo liebe Kleeblatt,

          Deine Gedankengänge sind nicht daneben, ich kann das alles komplett nachvollziehen was Du schreibst!  Auf hilfreichere Weise in das Thema einklinken kann ich mich leider nicht, dafür bin ich da zu sehr selbst drin, aber ich wollte schnell zum Ausdruck bringen, dass Du wirklich nicht allein auf weiter Flur bist und dass es mir gut tut zu sehen, dass auch ich es nicht bin :-). Und rückmelden, dass es auch für mich hilfreich ist, Deine Worte zu lesen – und David's Antwort darauf.

          Danke Euch, und habt ein erholsames Wochenende! Liebe Grüße…

           

           

           

          • Nicole

            Hallo Kleeblatt!
            Vielen Dank

            Hallo Kleeblatt!

            Vielen Dank für Deine Worte, dennn momentan fällt es mir schwer selbst die passenden Worte zu finden. Dieses zwanghafte Denken, Analysieren und Hinterfragen kenne ich nur zu gut, stecke ich doch selbst in dieser Maschinerie drin. Ich denke unaufhörlich, suche Antworten, zu denen mein Verstand keinen Zugang hat und ich bin mir dessen auch bewusst, aber wie Du schreibst, ist dieses Verhalten wie eine Sucht.

            Auch ich kenne diese wunderschönen Momente, in denen ich ganz in meiner Mitte bin, wo mein Fluss ungehindert fließen darf. Es sind kürzere und längere Momente der Glückseligkeit, Momente wo alles so sein darf wie es ist, und es ist gut so. Es ist ein Gefühl des Vertrauens, der Geborgenheit, ein Gefühl getragen zu werden. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem mein Fluss auf einen gewaltigen Staudamm des Denkens trifft und abrupt gestoppt wird. Es ist als könne ich dieses Fließen nicht zulassen, als wäre es zu einfach, oder wie Du es beschreibst, da muss etwas faul sein. Doch wir sind uns dieses Musters bewusst und das ist ein sehr großer und wichtiger Schritt.

            Die letzten Wochen/Monate sind nicht einfach gewesen. Es ist kräfteraubend gegen sich selbst anzukämpfen. Zum einen folge ich der Sehnsucht meines Herzens und zum anderen versucht mein Ego durch Denk- und Kontrollzwang mir den Weg abzuschneiden, mich vom Weg abzubringen, mich auf den alten Weg zurückzuschicken. Doch im zunehmenden Maße funktioniert in der letzten Zeit mein Denken nicht mehr. Ich denke zwar unaufhörlich, doch im nächsten Moment ist alles weg. Ich kann die Gedanken nicht mehr festhalten und schon gar nicht mehr analysieren. Bildhaft gesehen, könnte ich es so erklären: Das Ego baut weiterhin Staudämme des Denkens, doch mein Fluss der Gefühle und der Sehnsucht nach mir selbst wird immer größer, sodass mein Ego gar nicht schnell genug aufbauen kann. Die Staudämme sind da, aber sie sind nicht gut gebaut, sie halten nicht mehr.

            Ich habe zunehmend das Gefühl auf einen entscheidenden Wendepunkt in meinem Leben zuzusteuern, vielleicht eine Art riesiger Wasserfall. Der Alte Fluss endet auf der einen Ebene und mit dem Fallen beginnt er auf einer neuen Ebene wieder zu fließen. Doch selbst dieses Fallen möchte ich kontrollieren. Hinter allem steckt eine ungeheure Angst, mich selbst zu verlieren. Ich werde es wissen, wenn ich gefallen bin. Ich glaube, es ist nicht mehr aufzuhalten.

            Dieses Forum tut so gut. Danke!!!

            Nicole

          • Kleeblatt

            Danke, liebe

            Danke, liebe wildheart!!:)

            (Mist, jetzt bin ich verrutscht beim Antworten und kann es irgendwie nicht mehr verschieben – wollte direkt unter deiner Antwort schreiben…naja)

             

            Kleeblatt

             

          • Kleeblatt

            Liebe Nicole,
            auch dir ein

            Liebe Nicole,

            auch dir ein herzliches Danke! Als ich deinen Kommentar las, ist mir ein Schauer durch den ganzen Körper gejagt. Bilde mir ein, gespürt zu haben, dass deine Worte direkt aus dem Herzen kamen… Jedenfalls fühlte ich mich kurz so verbunden!

            Liebe Grüße

            Kleeblatt

        • David

          Wahrheit vs. Konzept

          Hallo Kleeblatt,

          ich glaube, dass die Seele einen authentischen Impuls hat, die Realität zu hinterfragen, nach Erkenntnis (nicht Wissen) zu streben und Wahrheit zu suchen.

          Wenn dieser Impuls durch all unsere psychischen Schichten gefiltert seinen Ausdruck erlangt, kommt dabei oft etwas sehr anderes heraus – der Impuls wurde verzerrt. Das kann viele verschiedene Formen haben. Im Kern würde ich sagen, dass Wahrheit dabei meist zu etwas statischem gemacht wird, dass man besitzen kann und das einem irgendwelche Vorteile verschafft: Anerkennung, Kontrolle oder Sicherheit (Grundlagen des Egos).

          Die Seele sucht Wahrheit um der Wahrheit willen. Sie macht sie nicht zu einem statischen Konzept, sondern sieht sie als eine sich entfaltende Reise der Selbsterkenntnis. Es gibt keine Anhaftung an ein Konzept und eine ständige Bereitschaft, alles zu hinterfragen, sich zu entwickeln. Für die Seele ist Wahrheit vor allem ein Gefühl von Richtigkeit und Stimmigkeit. Logik und Rationalität sind wichtig, aber es wird auch in Betracht gezogen, dass die verwendete Logik gar nicht ausreicht. Die Seele will weder Anerkennung noch Konrtrolle noch Sicherheit durch ihre Erkenntnisse, deshalb kann sie ihre Wahrheit mit leichten Händen tragen und auch loslassen.

          … ich denke das vermittelt einen ungefähren Eindruck?

          Grüße
          David

          • Kleeblatt

            Hallo David,ja, das

            Hallo David,

            ja, das vermittelt einen Eindruck. Danke.

            Hängen geblieben bin ich vor allem an statischer Wahrheit. Trifft den Nagel auf den Kopf. Nicht zu wissen ist halt oft unglaublich beängstigend. So wird eben versucht, irgendwo Halt zu finden. (Interessanterweise kann selbst die Erkenntnis, dass man nichts weiß, zu einem fixen Konzept werden^^.) Hinter der Bemühung steckt für mich aber der völlig legitime menschliche Wunsch, etwas zu haben, auf das man sich rückhaltlos verlassen kann. Wenn es Dinge gibt, die unverlässlich sind, kommt automatisch der Wunsch nach etwas Verlässlichem auf. Was könnte das Verlässliche sein, abgesehen von Naturgesetzen, die wir so lange voraussetzen, bis wir eines Besseren belehrt werden? Wenn es etwas gibt, das immer bei mir ist und bei mir war, dann bin das ich selbst. Mein Empfinden und meine innere Stimme. Es kommt wohl deshalb, wie du gesagt hast, wirklich auf Stimmigkeit an.

             

            Liebe Grüße

            Kleeblatt

          • David

            Gefühle

            Hallo Kleeblatt,

            wird sind es eben nicht gewohnt zu denken, dass wir uns auf Gefühle verlassen könnten!

            Solange Konditionierungen, Verletzungen, Ängst usw. unsere Emotonen diktieren, ist das auch tatsächlich schwer.

            Ich glaube aber, dass dies der springende Punkt ist: Sich auf die eigenen Gefühle, Intuitionen und Einsichten absolut verlassen zu können.

            Grüße
            David

          • Liebeskind

            In meinem Herz ist meine Wahrheit

            Es ist für mich sehr interessant diese Berichte zu lesen .Sie helfen mir beim Nachdenken ,sie motivieren mich und oft trösten sie mich und ich empfinde Freude und manchmal schmunzel ich .Was die Wahrheit ist weiß ich nicht .Ich frage mich auch ob es Sinn macht danach zu suchen.Ich habe meine kleine Wahrheit ,die sich durch den Fluss des Lebens ständig verändert .Ich glaube auch nicht an die absulute Wahrheit .Ich brauche auch kein Ergebniss.Es gab viele Menschen in meinem Leben die mir die Wahrheit aufdrängen wollten.Ich hatte das Gefühl das sie etwas auf mich packen wollten auf meinem Rücken ,dass ich nicht wollte weil es überhaupt nicht zu mir passte .Ich vergleiche es mal Sinnbildlich mit dem Mistelzweig der sich an Bäume klemmt .Ich war immer ein Kopfmensch.Scheinbar hat immer alles funktioniert in meinem Leben .Auf mein Herz und meine Gefühle hab ich lange nicht gehört .Sie waren da aber ich habe sie in eine Ecke geschickt ,sie sollten mich nicht nerven .Ich habe auch das nun das Gefühl das ich in dieser Zeit nur funktioniert habe und nicht gelebt .Dann hat mein mein Kopf mit meinem Herz ein Problem bekommen.Ich hatte das Gefühl mein Herz stirbt.Mein Kopf hat mir immer gesagt ,du musst stark sein ,stell dich nicht so an ,Gefühle pappelapapp,Du musst dich durchkämpfen.Mein Herz dagegen war ganz leise und hatte eine wunderbare Stimme.Es sagte ,Vertraue mir, niemals werde ich Dich betrügen .Die Liebe steht über Allem nicht weil sie es "Will" sondern weil es so ist .Ich musste mich entscheiden .Kopf oder Herz .Es hat ein Jahr gedauert bis ich mich zu meinem Herzen und zu meinen Gefühlen und zu meiner kleinen Wahrheit bekannt habe.Nun geht es mir viel besser damit .Komischerweise hatte ich auch niemals Vorbilder auch nicht als Kind .Meine Enscheidungen mit meinem Herzen waren für mich immer die richtigen.Mein Kopf hat mich manchmal in die Irre geführt .Alles was ich aus meinem Herzen tue weil ich es fühle ist gut und kommt zu mir zurück ohne das ich etwas erwarte .Wenn ich etwas haben will ,bekomme ich nichts .Das ist meine kleine Wahrheit :::::::::::: Für Heute      liebe Grüsse  Liebeskind :-))

  • Insight 67

    Wahrheitsfindung

    Hallo David,

    in gewissen Abschnitten gleicht sich dein "Weg" mit dem Meinigen.
    Ja, auch ich habe lange Zeit versucht diese eine Wahrheit zu ergründen, zu finden, zu erkennen.
    Das Einzige was mir zu Gesicht kam, war eine Erkenntnis, das Jeder/Jedes seine eigen Wahrheit in sich trägt … sozusagen Erbauer seiner eigenen Matrix.

    Die Wahrheit ist ein Gedankenspiel, welches sich je nach der "vorherrschenden" Regel neu konstruiert. Der Lebensweg birgt immer wieder neue Antworten wie auch Fragen in sich und läßt Alles aus einem anderen Blickwinkel erkennen. Und mit jeder neuen Position die man innehält, hat sich auch ein neues Stück "Wahrheit" aufgetan und läßt die alten Seifenblasen zerplatzen. ;}
    Eines jedoch ist wahr … diese Seite ist genial … und vielleicht wird uns Morpheus begegnen um uns eine Pille anzubieten. ;}

    Namasteé, Insight ;}►