Allgemein

Der Weg zur Erleuchtung ist eine Art Achterbahn

Zu Beginn meiner Reise hatte ich die Vorstellung, die Reise zur Erleuchtung verläuft vor allem sitzend, relativ komfortabel auf ein Kissen gebettet, vielleicht in einem Raum, der von fernöstlicher Musik und feinen Düften durchwebt ist.

Dann dachte ich, er würde mich zu Füßen eines Erleuchteten führen, der mich durch seine göttliche Energie segnen und befreien würde.

Dann dachte ich, es gäbe gar keinen Weg und ich müsste einfach nur erkennen, dass es mich gar nicht gibt.

Alles insgesamt dachte ich jedenfalls, dass es relativ gemach und ohne größere Turbulenzen vonstatten gehen würde. Ganz persönlich kann ich feststellen, dass sich das für mich nicht bewahrheitet hat und auch für niemanden, der mir persönlich bekannt ist. 

Alles Wissen ist immer nur der aktuelle Stand des Irrtums, aber ich habe langsam meinen Frieden damit. Deshalb erlaube ich mir mal, mein aktuelles Bild dieses mysteriösen Weges zu beschreiben, und sei es nur zur späteren Belustigung.

Phasen des Erwachens

In vielen Gesprächen und meinen Coachings stelle ich immer wieder fest, dass es auf dem Weg ganz spezifische Phasen zu geben scheint. Auch wenn kein Weg einem anderen wirklich gleicht, verlaufen sie doch durch ähnliche Landschaften – wenn auch auf ganz anderen Pfaden.

Es gibt paradiesische Abschnitte, brutale Wüsten und dunkle Höhlen, weite Aussichten und neue Ufer. Die Abfolge der Phasen scheint immer sehr ähnlich zu sein, trotzdem sprechen wenig Menschen darüber und ich beobachte immer wieder eine große Verunsicherung bei bestimmten Phasen des Weges.

Vor ein paar Jahren traf ich Chris Bourne von openhand, der eine sehr ähnliche Beobachtung gemacht hatte und inzwischen ein ganzes Buch und eine Film-Dokumentation zum Thema veröffentlicht hat. Er spricht von 5 Toren, die es auf dem Weg der Erleuchtung zu durchqueren gilt, und meint damit genau jene Phasen, die auch ich beobachtet hatte, auch wenn ich nicht alle selbst erlebt habe. In meiner Ansicht sind diese Phasen relativ fließend und wir bearbeiten in zu jeder Zeit Themen aus allen Phasen. Dennoch ist relativ leicht ersichtlich, in welcher Phase wir uns gerade befinden und wann eine Phase abgeschlossen ist.

Die Phasen taugen weniger dazu, zu klassifizieren, wo wir stehen, sondern eher dazu, zu verstehen, dass manche Dinge ganz natürlich auf dem Weg auftauchen. Viele Erlebnisse sind sehr krass, an anderen Stellen bestehet eher die Gefahr, vorzeitig stehen zu bleiben.

Ich werde mich hier auf die ersten drei Phasen beschränken, von denen ich aus eigener Erfahrung berichten kann.

Die ersten drei Phasen des Erwachens

1. Erwachen

Nach einer Phase des Suchens, durch die Gegenwart eines anderen Erwachten oder aber durch ein einschneidendes Erlebnis blickt das Gewahrsein irgendwann auf sich selbst zurück. War es viele Jahre (oder gar Leben) primär nach außen gerichtet und in den Erscheinungen und Erfahrungen verloren – also den Objekten der Wahrnehmung – schaut es nun auf seine eigene Quelle und erkennt sich selbst. Wir realisieren, dass wir weit mehr sind als unsere Persönlichkeit. Die Seele ist „erwacht“ und von diesem Punkt an permanent als energetische Realität, Präsenz und Gewahrsein und als Bewusstsein der Einheit erfahrbar.

Das Erwachen ist begleitet von einem radikalen Realitätswechsel, alles hat einen neuen Bezugsrahmen, unsere Wahrnehmung ändert sich, die meisten Menschen erleben große Glückszustände und einen Liebesrausch und machen eine direkte Erfahrung ihrer Einheit mit Allem-was-ist. Wir beginnen, die feinen Energien zu spüren, über das Materielle hinauszusehen. Ein Gefühl großer Liebe, großen Friedens einer neuen Räumlichkeit und Lebendigkeit verstärkt sich immer mehr und wird schließlich zu einem Seinszustand.

Nicht wenige Menschen glauben bereits nach dem Erwachen, einen Zustand endgültiger Erleuchtung erreicht zu haben. Dies ist mehr als verständlich, denn das Erwachen ist fast immer eine sehr umwälzende Erfahrung, die das Leben für immer verändert. Trotzdem ist es eben nicht das Ende, sondern tatsächlich erst der wahre Beginn der spirituellen Reise.

Nach dem Erwachen scheint die Versuchung groß zu sein, andere Menschen unterrichten zu wollen und den Guru zu spielen – vor allem weil das Ego noch voll intakt ist, auch wenn das subjektiv nicht immer erkennbar ist. Das kann zu vielfältigen Verwirrungen führen, auch wenn die Motivation fast immer die ist, anderen Menschen diese schöne Erfahrung ebenfalls zugänglich zu machen.

2. Neuausrichtung

Nach dem Erwachen entwirren sich die Fragmente der Seele und die Energie beginnt, die feinstofflichen Körper zu durchfließen, sie drängt darauf, sich in unserem Leben auszudrücken. Wir leben zwar in einem neuen Bewusstsein, aber oft noch in einem alten Leben, mit alten Verhaltensweisen. Viele Menschen sind in gewisser Weise „zwischen den Welten“. Ein Leben lang sind wir dem Verstand und unseren Mustern gefolgt, nun aber regt sich eine innere Stimme in uns, die uns wieder in Harmonie mit dem Universum bringen möchte. Um an das andere Ufer des Flusses zu kommen, sind wir eingeladen, loszulassen. Diesen Schritt zu tun, erfordert ein großes Maß an Hingabe, Mut und Entschlossenheit. Viele Menschen verbringen nach dem Erwachen Jahre in diesem Niemandsland, weil die Angst, alte Jobs, Beziehungen und Umfelder zu verlassen zu groß ist. Aber erst wenn wir wirklich auf unser Herz hören, können wir auf unserem Weg weitergehen.

Durch das Erwachen verschieben sich viele Bedeutungen und Prioritäten in unserem Leben. Vieles aus unserem vorherigen Dasein passt nicht mehr zu unserer neuen Konfiguration. Folgten wir bis zum Erwachen vor allem unserem Verstand, den Erwartungen anderer Menschen oder konditionierten Verhaltensmustern, so richten wir in dieser Phase unser ganzes Leben auf die Seele, die Intuition oder die innere Führung aus.

Diese Phase fordert eine enorme Entscheidung von uns: In allen Situationen unserer höchsten Wahrheit zu folgen, der inneren Führung und Intuition völlig zu vertrauen und unser Leben nach dem natürlichen Energie-Fluss des Lebens auszurichten. Das bedeutet nicht selten den Abschied von Verhaltensweisen, Hobbys, Arbeitsplätzen und Menschen. Das Leben wird unsere Bereitschaft, die ausgetretenen Pfade des Egos zu verlassen und der Führung der Seele zu folgen viele Male testen. Bei einigen Menschen braucht es ziemlich große Entscheidungen, um die Orientierung an Mustern und dem Verstand zu durchbrechen. Ist diese Phase durchlaufen, gibt es keine Rückkehr mehr in das „alte Leben“ und keine Spielchen mehr: Das Leben hat eine klare Ausrichtung bekommen. Befreiung und Selbsterkenntnis sind für immer wichtiger als Angst, Muster oder Ego-Spielchen.

3. Verwandlung

In der dritten Phase löst sich unsere konditionierte Persönlichkeit mehr und mehr auf und wird zu einem „transparenten Ich“. Unsere Persönlichkeit wird völlig transparent für das Licht der Seele, die sich nun ungehindert durch den Körper-Geist ausdrücken kann..

Damit dies möglich wird, ist ein enormer energetischer und physischer Umbau in unserem System notwendig. Auf der energetischen Ebene entspricht diese Phase der vollständigen Reinigung des Emotionalkörpers und des Mentalkörpers. Auf der physischen Ebene ändert sich der Hormonhaushalt und bestimmte Schaltkreise in unserem Gehirn und Nervensystem die während unserer Kindheit und Jugend gebildet wurden (Inneres Kind/Innerer Teenager) werden geheilt und aufgelöst.

Diese Phase kann eine wilde emotionale Achterbahnfahrt sein und die Auflösung der Persönlichkeit kann sich sehr destabilisierend anfühlen. Mit wild meine ich wirklich wild und mit destabilisierend wirklich destabilisierend. Manche Menschen könnten glauben, sie wären völlig wahnsinnig, oftmals schizophren, weil sie in sehr kurzen Zeitabständen zwischen der Glückseligkeit der Seele und den Schmerzen der Persönlichkeit hin und her schwanken.

Erwachen und Neuausrichtung sind für die meisten Menschen vor allem Erfahrungen großer Befreiung, Liebe und Freude. Die immer stärker werdende Verbindung zum höheren Selbst und der eigenen Wahrheit stillt nicht selten einen Durst, den wir ein Leben lang mit uns herumgetragen haben. Nach dieser Zeit von Zuständen großer Glückseligkeit kommt der Prozess der Verwandlung für viele wie ein großer Schock: Plötzlich sind wir wieder mit all unseren Schmerzen und Blockaden, unseren inneren Identitäten und Schwächen konfrontiert. Eine emotionale Achterbahnfahrt beginnt: Einen Tag sind wir in der Freude der Seele, dann fallen wir wieder in die tiefen Schmerzen unserer Persönlichkeit zurück. Die Diskrepanz zwischen diesen zwei Ebenen wird immer größer, so groß, dass viele glauben, sie hätten etwas falsch gemacht, „es verloren“ oder würden verrückt werden. Ein Gefühl völligen Kontrollverlusts und das Gefühl „die Realität würde zerbrechen“ kann eintreten. Tatsächlich ist dies ein natürlicher Prozess. Was geschieht ist, dass die Energie der Seele nun unseren Emotionalkörper und Mentalkörper durchflutet – und dabei alles an die Oberfläche bringt, was diesen Fluss behindert und noch Heilung benötigt. Die Ego-Persönlichkeit wird systematisch zerstört, was durchaus Angst einflößend sein kann. All dies ist aber Teil des natürlichen Prozesses und das Wissen darum, was hier mit uns passiert, kann helfen, durch diese sehr herausfordernde Zeit zu gehen.

Das Ergebnis ist eine Verwandlung der Person, die auch von Außenstehenden wahrgenommen werden kann. In den meisten Fällen findet eine komplette Öffnung aller Chakren und ein vollständiges Erwachen der Kundalini-Kraft statt, wodurch die Seele voll in den Körper fließen kann.

Der weitere Weg

Auch die Verwandlung ist ein sehr intensives Erlebnis und wird oft als Erleuchtung interpretiert – aber nach der Verwandlung gibt es noch zwei weitere Phasen – Erleuchtung und Aufstieg. Und selbst die sind erst der erste Teil der Reise. Vollständige Erleuchtung wäre nach diesem Verständnis ein Zustand in dem auch der Kausalkörper (=Erleuchtung) und die höheren geistigen Körper (=Aufstieg) vollständig geklärt sind.

Danach gibt es, soviel ich bisher in Erfahrung bringen konnte, noch etwa 5 weitere Öffnungen in einer ähnlichen Größenordnung, wie das Kundalini-Erwachen. Dieser Prozess hört also nicht auf, es gibt kein Ende, nur kontinuierliche Evolution des Bewusstseins!

Die Achterbahn fahren

Systeme, die mit Stufen und Einteilungen arbeiten, sind immer eine große Gefahr. Das Ego möchte wissen, wo es steht und sich womöglich mit anderen vergleichen. Deshalb arbeite ich nicht mehr so gern mit solchen Systemen. Ich habe aber auch festgestellt, dass es Menschen in manchen Phasen sehr hilft, zu verstehen, was gerade passiert – so kann der Verstand sich tiefer auf den Prozess einlassen und unnötiges zusätzliches Leid durch Zweifel und Ängste tritt vielleicht nicht auf. Auch selbst zu wissen, was mit anderen passiert, kann hilfreich sein, wenn wir ihnen beistehen wollen.

Der Weg durch die Phasen ist im Prinzip immer gleich: Fühlen und Ausrichtung auf die innere Wahrheit. Das war es schon, der Rest ist eigentlich Geschwafel und Theorie. Und doch ist auch das verstehen für mich oft genug eine Hilfe und Orientierung gewesen.

Dem Leben vertrauen

Auf dem ganzen Weg werden wir vom Leben geführt, alles passiert zu seiner Zeit, in seinem Tempo. Wir können es nicht Beschleunigen oder manipulieren. Alles, was es braucht, ist also ein vollständiges Vertrauen darauf, dass jede Sekunde des Lebens perfekt ist. Perfekt in der Hinsicht, dass wir genau diese Lektion, diese Erfahrung gerade brauchen. Nicht notwendig perfekt im Sinne von weißen Sandstränden und gekühlten Getränken. Was auch immer in unserem Leben passiert: Wir können dem vertrauen, und darauf, dass wir die Kraft und das nötige Bewusstsein haben, den nächsten Schritt zu tun.

Das ist für mich der organische Weg, der nicht vom Alltag getrennt ist, sondern der gerade aus dem Alltag besteht. Auch wenn wir ab einem bestimmten Punkt auch in höhere Dimensionen reisen können und energetische Erfahrungen machen, läuft dieser Weg durch die vollständige Annahme des eigenen Lebensweges und der relativen Erfahrung unseres Menschseins.

 

Bilder: Achterbahn: Bestimmte Rechte vorbehalten von royal19; Erleuchtung: Amitjain80; Licht: Bestimmte Rechte vorbehalten von rob.knight

 

16 Comments

  • Cristian

    Das Wunder der Synchronizität

    Lieber David,

    vielen Dank für die sehr schöne Zusammenfassung :-).

    Ich bin dabei von der Sychronizität von Gedanken und Taten, die sich in dieser Zeit immer deutlicher bemerkbar macht, stets erstaunt – ich dachte in der Tat selber etwas zu dem Thema zu posten und dann lese ich mit großer Freude deine wunderschönen Worte.

    Herzlichen Dank dafür – das zeigt mir erneut, dass wie auch immer die Wege an sich unterschiedlich zu sein scheinen, sie alle führen letztendlich zurück zur selben Quelle.

    Lieben Gruß

    Cristian

  • Arthur

    Ich spüre diese Erleuchtung

    Sie hat bei mir im zeitraum vor 3 Tagen bis gestern begonnen, ich fühle mich nicht mehr als mench mit identität und einer Meinung sondern als Mensch mit bedürfnissen, ich habe eine große sorge nämlich zurückzufallen in das alte ich, gibt es erfahrungen wie wahrscheinlich ist das zurückfallen ich habe sehr große Angst davor, dieser zustand ist so unbeschreiblich schön und ich fühle mich im kopf total befreit

    • David

      Zurückfallen

      Hallo Arthur,

      deine Beschreibung ist sehr knapp und nur du selbst kannst wissen, was gerade mit dir geschieht. Für mich klingt es wie ein Erwachens-Erlebnis, nicht wie Erleuchtung.

      Es ist natürlich, diesen "Bliss-Zustand" aufrecht erhalten zu wollen. Aber genau das lässt ihn meist wieder verschwinden –  es ist nur eine weitere Anhaftung, eine weitere Sucht. Für mich war das eine große Herausforderung, das "Rausfallen" war furchtbar für mich, den in diesem Zustand wirkt alles so klar, so einfach, so natürlich, dass man sich gar nicht vorstellen kann, ihn wieder zu verlassen. Ich konnte das lange Zeit nicht akzeptieren und habe versucht an mir herumzumanipulieren um den Zustand zurück zu bekommen.

      Ich kann dir aus meiner Erfahrung  nur raten, keine Anhaftung an Bliss zu entwicklen, er wird vermutlich über einen langen Zeitraum kommen und gehen. Es ist nur eine Erfahrung, ein Zustand, er ist nicht das "Ziel", sondern nur ein flüchtiges Phänomen auf dem Weg. Wir sind kein Zustand, wir erleben Zustände. Die Zustände ändern sich, unsere wahre Natur ändert sich nicht.

      Viel wichtiger ist es in meinen Augen deshalb, die Erfahrung zu würdigen, die du jeweils hast und damit zu arbeiten, das zu ehren, was immer in deiner Erfahrung auftaucht. Sie ist genau die Erfahrung, die deinem Wachstum dient. Der wirkliche Fortschitt findet in meiner Erfahrung genau an den Stellen statt, wo dein Bewusstsein sich zusammenzieht, du in alte Muster verfällst – denn dort ist Transformation möglich und ein Auflösen von Identifikation und Anhaftung. Habe also keine Angst vor diesen Momenten und davor, den Bliss zu verlieren, sonder sieh es als Chance zu wirklicher Transformation.

      Liebe Grüße!
      David

      • Arthur

        Und es meldet sich wieder zurücl

        Es meldet sich wieder zurück es hat nachgelassen, aber kernveränderungen sind geblieben, in mir kommen laufend neue erkenntnisse über das Menschsein, und eine bewusste einschätzung zu wissen warum menschen denken wie sie denken, ich fühle mich frei von identitäten und ideologien. Und bekomme mitleid für mit den Menschen die untereinander hassen.

         

      • Arthur

        weitere erfahrungen

        Hallo,

        ich habe auch eine resistenz gegenüber emotionaler beeinflußung entwickelt, medien wirken nicht mehr emotional auf mich, informationen haben ihren emotionalen gehalt nicht mehr, dadurch ist es mir möglich deutlich leichter zu leben und vor allem unbeeinflußt von meinungen, und ansichten anderer. ansichten und meinungen anderer beeinflußen nicht mehr meine meinung oder ansicht sondern ich nehme sie nur als informationen wahr, wobei ich nach tiefergehenden überlegungen also auswertung mir gedanken mache ob sie würdig sind wiedergegeben zu werden oder nicht. 

         

        Ps: kannst du mich bitte anonymisieren, ich möchte nicht das andere davon erfahren das ich das durchlebt habe

         

        freundliche grüße

        Arthur

        • Arthur Heidt

          Nach drei Monaten hat sich

          Nach drei Monaten hat sich die Gemütslage stabilisiert, aber diese innere ruhe die eingekehrt ist ist geblieben und besteht permanent, ich habe mich in den vergangenen 3 monaten keinen moment, beleidigt, erniedrigt gedemütigt, oder sonst was gefühlt es war ein permanentes gleichgewicht und eine Art gemäßigte Glückseeligkeit. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber wie häufig ist dieses phänomen, gibt es viele menschen die das durchgemacht haben, ich erzähle einem guten freund davon sonst niemanden, aber er kann es natürlich nicht selbst nachvollziehen.

          Meine persöhnlichkeit hat sich darüber hinaus deutlich verändert und das umfeld reagiert nun ganz anders auf mich.

           

          Gruß

          • David

            Veränderungen

            Hallo Arthur,

            das klingt wunderbar, besonders die letzten beiden Sätze lassen darauf schließen, das wirklich etwas tiefgreifendes passiert ist.

            Alles Liebe

            David

          • Arthur Heidt

            Ich wuste überhaupt nicht das es das gibt,

            ich habe nie erleuchtung gesucht, nur kurz gehört, wusste aber nichts und glaubte aber auch nicht an einen anderen bewusstseinzustand, auch buddismus und die ganzen anderen erleuchtungsweghilfen habe ich nicht verwendet, das gefühl am anfang war zum teil auch so als ob sich ein knoten in meinem kopf gelöst hatte,

            ich war mich auch nicht bewusst das ich nach einer sinnsuche war, also nach eine sinnsuche nach dem sinn des lebens, ich war schon seit jahren damit beschäftigt zu verstehen wie die gesellschaft funktioniert und habe das nur immer weiter intensiviert weil nichts sinn ergab. ich verzichtete sogar auf eine gut bezahlte karriere nach meinem studium weil mir diese suche wichtiger war…

            ich habe auch meinen hungertrieb komplett im griff also das gefühl des hungerns ist sehr sehr schwach geworden, ich habe das dann gleich genutzt um mal schnell 13 kilo abzunehmen, das erstaunliche ist das ich 7 tage nichts gegessen habe und keine sekunde den gewöhnlich starken hungertrieb hatte, ich hab das gefühl mich selbst und mein denken das erste mal im leben komplett im griff zu haben.

            Also ich schreibe dir diese sachen nieder, weil ich hoffe das es dir auch hilft, es hat mir geholfen weil ich teilweise paranoide zustände hatte und keine ahnung hatte was mit mir passiert, ich hatte auch kurz vor der erleuchtung einen moment der todesangst. 

            ist dieses geisteszustand normal? wieviele menschen sehen die welt auch so wie man aus diesem bewusstseinzustand sehen kann? Mich würde es wircklich interressieren ob auch wie oft ich jemand anderen treffen kann der versteht was das ist.

            wie gesagt es ist krass ich wusste nicht das es das gibt ich hätte dich vor einem halben , jahr noch für komisch gehalten, wobei komisch noch nett ausgedrückt ist, wenn ich daran denke wie ich früher spirituelle und religiöse menschen gesehen habe.

            gruß

             

          • Arthur Heidt

            Kontaktwunsch

            Hallo,

             

            könntest du mich mal persönlich anmailen, ich würde gerne mit jemanden sprechen (telefonieren) der die gleiche erfahrung durchlebt hat wie ich.

             

  • Sebastian02

    Eine kleine Hilfe?

    Lieber David,

     

    Deinen Artikel zu lesen hat mich sehr beeindruckt. Ich wusste sofort, dass Du jemand bist, der mich in meiner Situation verstehen kann.

    Deswegen ersuche ich einen kleinen rat von dir:

    In der Textstelle : "Manche Menschen könnten glauben, sie wären völlig wahnsinnig, oftmals schizophren, weil sie in sehr kurzen Zeitabständen zwischen der Glückseligkeit der Seele und den Schmerzen der Persönlichkeit hin und her schwanken." habe ich mich absolut wiedergefunden.

    Es sind immer mindestens 2 Stimmen in mir, die mir sagen, was nun zu tun das Richtige wäre, und die beiden gehen dabei oft in fundamental andere Richtungen.

    Ich weiß leider oft gar nicht mehr, welcher Stimme ich Aufmerksamkeit schenken soll, weiß gar nicht mehr, was gut und was schlecht für mich ist.

    Das ständige Wechseln der Stimmungslagen zwischen absoluter Glückseeligkeit und teifster Verzweiflung zerrt unendlich an meinen Reserven, raubt mir viel Kraft.

    Was mich verwirrt, ist der Umstand, dass meine eine Stimme, die "bewusste" oder "erleuchtete" (naja, eben die die da ist, wenns mir so richtig gut geht), mir fast grenzenlose Belastbarkeit suggeriert, mir erscheint alles kinderleicht von der Hand zu gehen, nichts stört mich mehr wirklich, meine Selbstwirksamkeitserwartung ist entsprechend hoch.

    Dabei denke ich mir aber:" Hmm, vlt ist das gar nicht gut, vlt habe ich Grenzen und ich tue mir selbst nichts Gutes, wenn ich dieser "bewussten" Stimme folge, denn das führt zu einer Überlastung meiner selbst."

    Die andere Stimme quängelt eher die ganze Zeit, ihr ist alles zu viel, nichts recht, und am liebsten entscheidet sie sich mich anzuweisen gar nichts mehr zu tun. (da denk ich wieder, hm das is ja vlt richtig, vlt muss ich extrem viel entspannen und nichts tun, um mich nicht zu überlasten)

    Verstehst Du, was ich meine? Ich bin extrem zwiegespalten und habe keine Ahnung, was ich tun soll.

    Ich wäre Dir unendlich Dankbar, wenn du mir eine Hilfe geben könntest, mit dieser Situation umzugehen.

    Alles gute und viele liebe Grüße

     

    Sebastian

    • David

      Fühlen

      Hallo Sebastian,

      danke für deine Frage! In meiner Beobachtung geht es fast allen Menschen in einer bestimmten Phase des Weges so, wie du es beschreibst.

      Die Herausforderung dieser Phase ist nicht, es "herauszukriegen" oder "es zu verstehen", sondern ganz im Gegenteil, spüren zu lernen. Der Verstand versucht schnell, ein Muster in der Führung zu erkennen, irgendein System, ein Konzept, eine Schablone, die man verstehen und dann danach handeln kann. Aber das ist unmöglich. Es ist der Versuch der Persönlichkeit, den Prozess zu kontrollieren – was in Wahrheit passiert ist aber, das die Seele beginnt, den Prozess zu übernehmen.

      Die Aufgabe dieser Phase ist, die Kontrolle loszulassen, das Bedürfnis zu verstehen loszulassen, und ein Gefühl für die Führung der Seele zu bekommen. Der Verstand ist nur dazu da, zu beobachten, den Fokus zu steuern, mit der Seele zu kooperieren und bestimmte Aufagaben auszuführen, aber er muss nichts machen, nichts krampfhaft zu verstehen versuchen. Es ist sehr viel leichter und entspannter, als man denkt.

      Deine Herausforderung wäre also zu spüren, welches Signal von wo kommt. Zu spüren wohlbemerkt, weil man bei dem Versuch, es zu analysieren sehr leicht wahnsinnig werden kann 🙂 Das muss leider jeder für sich selbst tun.

      Zum Thema "Was soll ich tun?" gibt es einen eigenen Artikel, vielleicht hilft er ein wenig:
      http://den-weg-gehen.de/entscheidungen-treffen-was-soll-ich-tun

      Generell: Folge dem Gefühl von Richtigkeit und herzlicher Freude, dem Gefühl, das sich tief und verwurzelt anfühlt, auch wenn du nicht sagen kannst, woher es kommt und warum. Offenheit, Gehalt, Wärme, Liebe, tiefes Interesse, authentische Sehnsucht, Enthusiasmus, Leidenschaft und reines Wissen als offensichtliche Klarheit ohne Gründe sind ebenfalls eher Signale der Seele, dass man richtig liegt.  Wenn es sich seltsam, leer, irgendwie unrund, unklar anfühlt, oder dünn, metallisch, konstruiert, künstlich, verworren, verwirbelt,  halte erstmal inne und beobachte und fühle weiter, es gibt dann noch eine fehlende Realisation oder du folgst einem unklaren Signal.

      Versuche nicht zu verstehen, sondern achte nur auf die spürbare Qualität der Erfahrung und ob du in deiner Mitte bist oder nicht. Verstehen wollen zieht dich aus der Mitte und dann kannst du nicht mehr klar fühlen.

      Beachte, dass die Seele die Richtung ändern kann. Nur weil sich eine Sache eben noch richtig angefühlt hat, muss das nicht so bleiben. Bleib immer im Kontakt mit der bestimmten Seins-Qualität von Richtigkeit, die sich irgenwann zeigen wird.

      Bei Entscheidung kannst du dir die Situationen innerlich vorstellen, und sie "anfühlen". Die einfachste Unterscheidung ist "voll und offen" vs. "leer und zu". Nicht immer ist es so klar, aber der Unterschied ist eigentlich immer fühlbar.

      Zuletzt: Hellsichtigkeit ist eines Sache von Training und Vertrauen. Sieh es als ein Spiel und Experiment, sei neugierig, erlaub dir "Fehler zu machen" (gibt es eigentlich nicht), nimm es nicht zu ernst, sondern sei dir sicher, dass du es kannst, es ist nur eine Frage der Zeit und ob du dich verkrampfst oder das Spiel locker und mit Neugier spielst. So ist es mit allen Sachen, die wir lernen: Es braucht aufrichtiges Interesse und ein bisschen Ehrgeiz, aber wenn wir uns verkrampfen, können wir nicht lernen.

      Alles Liebe
      David
       

    • haha

      In der Textstelle : „Manche

      In der Textstelle : "Manche Menschen könnten glauben, sie wären völlig wahnsinnig, oftmals schizophren, weil sie in sehr kurzen Zeitabständen zwischen der Glückseligkeit der Seele und den Schmerzen der Persönlichkeit hin und her schwanken." habe ich mich absolut wiedergefunden.

      Hallo,zusammen. Das ist mir auch so gegangen. Es kommt immer seltener vor,dass ich aus dem Bliss herausfalle. Wenn es passiert, verspüre  ich einen richtigen körperlichen Druck und Unwohl gefühl. Die Ursachen sind negative Gedanken aufgrund irgendwelcher Dinge,die nicht so laufen wie ich will. (Ego) Es hilft mir dann zu meditieren und spirituelle Bücher zu lesen oder ein tiefes Gespräch zu haben.

      Mein Hauptproblem ist: Ich vermeide die Welt immer mehr. Habe Angst durch Beziehungen, Aktionen, Auseinandersetzungen aus dem Bliss herauszufallen.

      Im Bliss kann ich wie E.Tolle es beschreibt " auf der Parkbank sitzen und es genügt mir im Sein zu sein. Dafür ist man wohl nicht auf der Welt. Andererseits falle ich, bin ich zuviel in der Welt ,aus dem Bliss heraus.

      Es ist wie auf der Schaukel. Spirtuell hoch – die "normale Welt" verschwindet – In der Welt aktiv sein- Spriritualitaet und Bliss kann leicht untergehen,nicht immer.

       

      • David

        Bliss

        Hallo,

        in meinen Augen ist dies das häufigste Misverständnis in Bezug auf den spirituellen Weg, das einfach nicht zu verschwinden scheint.

        Die meisten Menschen glauben, der Weg bestehe darin, ständig in Bliss zu sein – und sind dann erstaunt, wenn das nicht gelingt. Wie du fangen sie an, die Welt zu meiden, weil sie dadurch aus dem Bliss fallen.

        Was aber, wenn der spirituelle Weg genau aus jenen Stellen besteht, an denen wir aus dem Bliss fallen?

        Wo ist die Anhaftung an noch wichtiger als die Verbindung zur Wahrheit? Wo ist die Konditionierung noch stärker, als das Erkennen von dem, was wirklich ist?

        An diesen Stellen zeigt sich, wie tief die Realisation wirklicht ist – und an diesen Stellen können wir wirklich erwachen, in und durch alle Umstände hindurch.

        "Habe Angst durch Beziehungen, Aktionen, Auseinandersetzungen aus dem Bliss herauszufallen." schreibst du.

        Hab keine Angst – diese Situationen sind der Weg!

        Und wer wenn nicht das Ego hat ünberhaupt Angst?

        Nicht rausfallen zu wollen, ist wieder nur eine Identität, ein Ego, nur diesmal eben ein spirituelles Ego.

        Und es ist nicht die Welt, die einen rausfallen lässt, sondern etwas in einem selbst.

        Die Seele hat keine Angst, im Gegenteil! Sie sucht all diese Situationen, in denen sie noch gebunden ist, um sich von aller Anhaftung zu befreien.

        Das Leben ist der Test, wie tief unser Erwachen wirklich ist – und jede Situation ist eine gelgenheit, noch ein wenig mehr loszulassen, tiefer zu gehen, sich zu befreien.

         

        Liebe Grüße

        David

         

         

         

         

         

         

        • haha

          Hi David,
          besten Dank für

          Hi David,

          besten Dank für deinen Komentar. Es ist nicht nur die Angst rauszufallen. Früher fand ich

          Bestättigung in meiner Arbeit und Beziehungen da war noch ein Wollen und Begehren da

          jetzt fühl ich mich mehr oder weniger komplett.

          Ich hatte vor einiger Zeit eine mehrwöchige, schöne Beziehung, da fragte ich mich wenn ich mich für eines entscheiden müßte – Beziehung oder spirituelle Connection ,für was würde ich mich entscheiden. Es war ganz klar.

          Daher fühl ich mich der Welt nicht mehr so zugehörig die eigentlich nur von desires getrieben wird.

          Allerdings bin ich auch nicht soweit ein Mönch zu werden, als Freidenker lehne ich die ganzen Rituale und -ismen ab.

          Es ist schön ein Forum zu haben wo man seine Gedanken ein bischen ausbreiten kann und

          eine Antwort erhält

          Danke

           

           

           

          • David

            Spirituelle Identität

            Hallo,

            ich denke nicht, dass wir uns zwischen der Welt und der spirituellen Connection entscheiden müssen – das ist ein stark duales Denken, das leider lange in spirituellen Kreisen verbreitet wurde.

            Es gibt gar nichts außer Spiritualität – das Leben ist Spiritualität. Alles, was uns davon trennt, ist nur eine weitere Idee, ein weiteres Konzept, eine weitere Identität.

            Die ganze Mönch-Nummer ist nur die halbe Wahrheit – und vor allen Dingen unglaublich langweilig für Gott/die Quelle 🙂 Einheit, Stille – das hatte sie Äonen von Zeitaltern, das kann sie ohne uns. Es hat keinen Sinn, eine Wasserquelle zurück in die Erde stopfen zu wollen – das Wasser muss in die Welt fließen.

            Stell dir vor, es gäbe nur ein Wesen, dass in uns allen zu sich selbst erwacht. Ein Bewusstsein, dass durch all unsere Augen schaut. Ein Wesen, dass nur duch die Trennung zum ersten Mal in der Lage ist, sich selbst zu erfahren und erkennen, weil nur durch die Trennung Erfahrung und Erkenntnis möglich wird. Erwachen bedeutet, gleichzeitig die Quelle und das Individuum zu sein, gleichzeitig zu wissen, das Alles Eins ist und doch das Spiel der Trennung, die Maya zu genießen. Eine Sonde zu sein, durch welche die Quelle die Welt und sich selbst erfahren und ausdrücken kann. Leidenschaftlcihe Stille, völlig verkörpertes Gewahrsein – das ist das eigentliche Wunder der Erleuchtung.

            Alles Liebe!

            David

             

             

             

             

             

             

  • bspike

    @David deine Entwicklung

    Lieber David, hast Du in der Zwischenzeit persönliche Erfahrungen mit der vierten und fünften Phase gemacht? Falls ja,  wie lange dauerte bei Dir die Verwandlungs-Phase? LG